GT-One-Logo
2.4.2001 ; von H.Gallinnis

FIA-GT in Monza - 1.Lauf zur Saison 2001

Das Training

36 Starter zum 1.Lauf in Italien versprachen jede Menge Action. Allerdings verringerte sich die Zahl der Starter noch im Training, so daß man zum Rennstart ironischerweise auf die 32 Starter kam, die die FIA eigentlich zu Jahresanfang der Serie zugestanden hatte. Bitter verlief das Training für den deutschen Wieth-Ferrari. Nachdem man schon im Training hinter den 550 Maranello des Rafanelli-Teams zurückhing, folgte am Samstag der Ausschluß vom Rennen, nachdem man aufgrund einer modifizierten Hinterachse Schwierigkeiten mit der FIA bei der Homologation des Fahrzeugs bekommen hatte. 2 kapitale Motorschäden bremsten dagegen das Carsport Holland-Team ein, so daß keine der speziell modifizierten Vipern des Oranje-Teams es ins Rennen schaffte. Die italienische Racing Box-Viper war nach einem Abflug fürs Rennen nicht mehr herzurichten, und dem Ausfallreigen schloß sich auch die belgische GLPK-Viper an.

Das Training konnte die Labre-Viper für sich entscheiden. Motor-Probleme für Lister (Fehlzündungen) hemmten in der ersten Trainingssitzung beide Fahrzeuge. In der zweiten Sitzung, die über die Startaufstellung hinter den Super-Pole teilnehmern entschied brannte der Lister von Campbell Waters und Tom Coronell dagegen die schnellste Zeit in die Bahn, schneller sogar nach als alle Superpole-Teilnehmer, was dann den 13. Startplatz bedeutete. Alles kapiert?

Die schnellste Runde der Superpole (die 6 schnellsten aus jeder Klasse) gewann bei den GT die neue französische Labre-Viper mit 2000er N-GT-Champion Christoph Bouchut und Ex-Oreca-Fahrer Jean-Phillipe Belloc. Dahinter folgte das komplette Belmondo-Geschwader mit der Viper von Vincent Vosse und Boris de Richebourg als Speerspitze. Bei den N-GT hatte der deutsch besetzte Chereau-Porsche von Jürgen von Gartsen und Bruno Eichmann den Vorteil vor dem RWS-Porsche von Luca Riccitelli und Dieter Quester.

Das Rennen

Zum Start schrumpfte das Feld noch einmal um 1 Fahrzug: der Lister von 2001-Meister Julian Bailey, der nun den Deutschen Nicolaus Springer unterstützt, kam nach der Aufwärmrunde zurück in die Box, da man nicht riskieren wollte
den Motor aufgrund der Fehlzündungen endgültig zu himmeln. In der Zwischenzeit tankte sich Teamkollege Campbell-Waters durch die geschlossene Viper-Front vor sich durch, die von der deutlich schnelleren Labre-Viper vor den Belmondo-Chryslern angeführt wurde. Ein erfreulich flottes Tempo schlugen auch die beiden Rafanelli-Ferraris an, die in Puncto Zuverlässigkeit  und Speed die bemitleidenswerten Vorstellungen des First/GTC-Teams aus dem vorigen Jahr auf einen Schlag vergessen ließen.

Munter verlief bis zur 10.Runde auch der Kampf der N-GTs: J.v.Gartsen balgte sich mit dem RWS-Porsche von Luca Riccitelli, der immer noch durch einen angeknacksten Wirbel von einem schweren Anschlag in Sebring gehandikapt war. Dessen Leiden minderten sich ein wenig als zuerst der rechte Reifen und dann in der Folge ein Ölkühler am Dienstfahrzeug des Deutschen den Dienst quittierten, was in ein Grillfest am Heck des 996GT3RS mündete. v.Garthsen und Partner Eichmann waren damit aller Siegeschancen beraubt und die gelegte Ölspur in der Kurva Grande wurde zudem noch einem italienischen Porsche zum Verhängnis.

Der rundenlange Fight zwischen der führenden Viper von Bouchut und dem Lister von JCW zeigte auf daß hier 2 ebenbürtige Gegner 2001 um die Meisterschaft kämpfen werden. Die Führung für die britische Kombination konnte erst zementiert werden, als die Labre-Mannschaft einen Boxenstop aufgrund einer klemmenden Radmutter verhaute. Der bis dato brillant aufgeigende Rafanelli Ferrari wurde von Überhitzungsproblemen und einem Ausrutscher dahingerafft. Dies verhalf dem Schwesterfahrzeug zu einem Platz in den Punkterängen.  Zudem quälten sich die JMB-Ferrari bei den N-GT noch mit Zuverlässigkeitsproblemen.  Somit blieb dem 2. Rafanelli-Fahrzeug mit Günter Blieninger und  Marc Duez am Schluß die Ehre die ersten FIA-GT-Punkte für Ferrari einzufahren.

Für die Lister-Mannschaft begann so das Jahr 2001 wie das alte aufgehört hatte - mit einem Sieg über die Vipern. Jedoch hatten die Reptilien von Labre & PBR ihre Rolle als Haupt-Herausforderer eindrucksvoll gezeigt und was mit einem funktionierendem Motor in den Hezeman-Vipern möglich gewesen wäre, darüber kann man nur spekulieren. Einen Rückschlag musste die PBR-Truppe noch hinnehmen, als deren Nr.1-Fahrzeug von Kumpen/Gosselin kurz vor Schluß noch mit streikender Elektrik strandete. Dadurch kam der Rafanelli-Ferrari zu 2 Punkten und der letzte Punkt fiel an einen Porsche!

Drama dagegen in der N-GT, als der lange auf 2.Position liegende MAC-Porsche kurz vor Schluß eine Stop&Go kassierte und Perspective-Porsche von Neugarten/Perrier in der letzten Runde mit Reifenschaden noch seine Position an den RWS-Red Bull Porsche von Quester und Riccitelli verlor. Den souveränen Sieg in dieser Klasse fuhr Phillip Peter zusammen mit Tourenwagen-Legende Jonny Cecotto ein.

Lister Storm
Die Viper-Jäger vom Lister-Team waren diesmal noch erfolgreich - jedoch die neuen Herausforderer
wetzen schon die Messer für die nächsten Runden

Ergebnis


Pos Nr Klasse Team Fahrer Wagen Runden Schnellste
1 1 GT Lister Storm Racing Jamie Campbell-Walter / Tom Coronel Lister Storm 87 laps  1:47.545
2 7 GT Larbre Competition - Chereau Christophe Bouchut / Jean Philippe Belloc Chrysler Viper GTS-R 87 laps 1:48.727
3 12 GT Paul Belmondo Racing Vincent Vosse / Boris Derichebourg Chrysler Viper GTS-R 87 laps 1:48.624
4 11 GT Paul Belmondo Racing Paul Belmondo / Didier Defourny Chrysler Viper GTS-R 86 laps 1:49.955
5 6 GT Team Rafanelli Gunther Blieninger / Marc Duez Ferrari 550 Maranello 85 laps 1:50.032
6 14 GT Autorlando Sport Gabriele Sabatini / Marco Spinelli / Fabio Villa Porsche 911 GT2 84 laps 1:53.334
7 69 N-GT Autorlando Sport Johnny Cecotto / Philipp Peter Porsche 911 GT3R 83  1:55.014
8 77 N-GT RWS Motorsport Luca Riccitelli / Dieter Quester Porsche 911 GT3R 83 laps 1:54.626
9 55 N-GT Perspective Racing Thierry Perrier / Michel Neugarten Porsche 911 GT3R 83 laps 1:55.224
10 54 N-GT Art Engineering Luigi Moccia / Fabio Babini Porsche 911 GT3R 83 laps 1:55.169
11 57 N-GT Freisinger Motorsport Wolfgang Kaufmann / Stephane Ortelli Porsche 911 GT3R 83 laps 1:55.425
12 50 N-GT Larbre Competition - Chereau Patrice Goueslard / Sebastien Dumez Porsche 911 GT3R 82 laps 1:56.035
13 58 N-GT Freisinger Motorsport Nigel Smith / Cyrille Sauvage Porsche 911 GT3R 81 laps 1:56.784
14 76 N-GT RWS Motorsport Fabio Mancini / Gianni Collini Porsche 911 GT3R 81 laps 1:55.691
15 60 N-GT Haberthur Racing Laurent Cazenave / Sylvain Noel Porsche 911 GT3R 80 laps 1:57.559
16 68 N-GT Mac Racing Paolo Rapetti / Bebo Orlandi Porsche 911 GT3R 80 laps 1:58.889
17 64 N-GT Coca Cola Racing Team Josef Venc / Robert Pergl / Jaroslav Janis Porsche 911 GT3R 79 laps 1:57.859
18 67 N-GT Mac Racing Raffaele Sangiuolo / Maurizio Lusuardi Porsche 911 GT3R 79 laps 1:59.477
19 59 N-GT Freisinger Racing Nikolaj Fomenko / Alex Vassiliev / Richard Kaye Porsche 911 GT3R 78 laps 1:57.346
20 10 GT Paul Belmondo Competition Anthony Kumpen / Claude-Yves Gosselin Chrysler Viper GTS-R 80 laps 1:48.914
21 8 GT Proton Competition Luca Pazzaglia / Christian Ried / Mauro Casadei Porsche 911 GT2 66 laps 1:56.432
22 63 N-GT JMB Competition Andrea Garbagnati / Batti Pregliasco / Marco Lambertini Ferrari 360 Modena 62 laps 1:57.024
23 5 GT Team Rafanelli Emanuele Naspetti / Mimmo Schiattarella Ferrari 550 Maranello 61 laps 1:50.023
24 9 GT Team ART Francois Lafon / Jean-Pierre Jarier Chrysler Viper GTS-R 54 laps 1:51.719
25 52 N-GT EMKA Racing Steve O'Rourke / Tim Sugden Porsche 911 GT3R 37 laps 1:55.122
26 65 N-GT Coca Cola Racing Team Jirko Malcharek / Milan Maderyc Porsche 911 GT3R 36 laps 1:56.830
27 61 N-GT Haberthur Racing Patrick Vuillaume / Massimo Frigerio / Walter Meloni Porsche 911 GT3R 28 laps 2:01.871
28 62 N-GT JMB Competition David Terrien / Christian Pescatori Ferrari 360 Modena 25 laps 1:54.706
29 51 N-GT Larbre Competition - Chereau Jurgen von Gartzen / Bruno Eichmann Porsche 911 GT3R 10 laps 1:54.818
30 53 N-GT Art Engineering Alberto Radaelli / Andrea Bertolini Porsche 911 GT3R 10 laps 1:58.806
31 2 GT Lister Storm Racing Nicolaus Springer / Julian Bailey Lister Storm 0 laps 0.00.000
32 21 GT GLPK Racing Wim Daems / Tamas Illes Chrysler Viper GTS-R 0 laps 0.00.000
33 24 GT Racing Box Luca Cappellari / Gabriele Matteuzzi Chrysler Viper GTS-R 0 laps 0.00.000
34 28 GT Wieth Racing Franz Wieth / Nico Wieth Ferrari 550 Maranello 0 laps 0.00.000
35 4 GT Team Carsport Holland Michael Bleekemolen / Sebastiaan Bleekemolen Chrysler Viper GTS-R 0 laps 0.00.000
36 3 GT Team Carsport Holland Mike Hezemans / Jeroen Bleekemolen Chrysler Viper GTS-R 0 laps 0.00.000

Ergebnisse gemäß Total-Motorsport

Zurück zur Berichtseite

Zurück zur Leitseite