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8.8.01 ; von H.Gallinnis

6.Lauf zur ALMS - Portland

Schon im Qualifying wurde in Portland klar, daß hier ein gänzlich anderes Rennen als bisher in der ALMS stattfinden würde. Erstmals stand mit David Brabhams Panoz einmal kein Joest-Audi auf Pole-Position. Die Entscheidung, die Fehlkonstruktion LMP07 einzustampfen und den Roadster S wieder zu aktivieren zahlte sich für die amerikanische Mannschaft erstmals voll aus. Der beste Audi war die gelb-silberne Maschine von Kristensen/Capello die sich mit dem Panoz in die erste Reihe stellen konnte.

Start Portland

Beim Start, der bei sonnigem, trockenen Wetter vor ca.30000 Zuschauern erfolgte ging die Führung für den roten Roadster gleich in der ersten Kurve verloren, als Kristensen im Audi sich vorbeiquetschte. Klaus Graf im 2. panoz hätte eigentlich von der 4. Position aus starten sollen, da er sich die Reifen bei einem Dreher im Qualifying ruiniert hatte, ließ er neue aufziehen um den Preis in der Startaufstellung nach hinten versetzt zu werden. Aus der ersten Runde kam der Deutsche jedoch schon als 5. wieder und machte sich auf die Verfolgung der Spitze.

Jedoch nach nur 11 Runden konnte sich Brabham unter dem Jubel der Zuschauer an Kristensen, der nur maximal 4s Vorsprung herausfuhr, vorbeibremsen. Ebenso ging Jonny Herbert im Champion-Audi am 2. Joest-Audi von Pirro/Biela vorbei. Die kurz darauf ausgerufene Gelbphase nutzte lediglich Klaus Graf für einen Stop unter Gelb. Dadurch sparte er sich als einzigen den späten Splash & Dash gegen Rennende. Nach Ende der ersten Gelbphase kassierte Graf obendrein noch den Biela-Audi und kämpfte mit Herbert um Platz 3. Kurzfristig resultierte sogar die Führung für Graf als die anderen Prototypen ihre ersten Stopps absolvieren mussten.

Zwar konnte Tom Kristensen durch einen kürzeren Stop sich wieder vor Brabham setzen, jedoch schabte der australische Panozpilot Sekunde um Sekunde vom Vorsprung des silbernen Audis ab. Das Überholmanöver fand dann wenig spektakulär in der Boxengasse, bei den versetzten Stopps der beiden Wagen ab,dadurch geriet der Panoz von Lagorce/Graf, der sich auf einem anderen Boxenstopp-Rythmus befand, wieder in Front.

Nun befand sich Jan Magnussen im führenden Wagen. Zu diesem Zeitpunkt befiel den Audi Nr.1 ein Getriebeproblem, das bis zum Ende des Renens anhalten sollte und den Wagen von Capello/Kristensen aus der Rennentscheidung warf. Bis zu 25s betrug der Vorsprung von Magnussen auf den zu diem Zeitpunkt 2.plazierten Pirro. Den 2. Panoz bremste zu diesem Zeitpunkt ein Defekt an den Bremsen ein der später 2 Dreher zur Folge hatte und Graf und Lagorce den Erfolg ihrer Strategie verhagelte.

Der Vorsprung von Magnussen schmolz zu nichts zusammen, als eine Gelbphase nachdem ein BMW auf der Strecke strandete das Feld 20min vor Ende zusammenstauchte. Kurz nach dem Restart hing Pirro direkt am Heck des Panoz fest, aber als wenn das noch nicht Spannung genug gewesen wäre drehte sich ein Porsche in die Barrieren und damit wurde 15min vor Ende eine weitere Gelbphase verhängt. Der Audi von Pirro befand sich damit unmittelbar hinter dem Panoz von Magnussen und war zudem noch auf frischeren Reifen unterwegs.

Der 10minütige Rest des Rennens wurde ein reiner Sprint zur Flagge. Magnussen konnte sich nie um mehr als eine Sekunde von Pirro absetzen, dann aber in der letzten Runde geriet dieser in dichten Verkehr und verlor den Anschluß. Der erste Panoz-Sieg seit über einem Jahr schien gesichert. Den setzte der Däne dann noch einmal aufs Spiel, als er auf der Zielgerade eine Vollbremsung vor seiner Mannschaft inszenierte. Die reagierte mit kollektivem Herzstillstand denn die Ziellinie befand sich weiter hinter auf der Gerade und der Audi schoß von hinten heran. Magnussen konnte mit einem beherzten Tritt aufs Gaspedal jedoch die peinliche Panne verhindern und so knapp vor dem Audi die Ziellinie kreuzen. Den bösen Blicken seiner Crew entgegnete er mit einem unschuldigen "Ich denke drei Zehntel reichen doch, oder Jungs?"

In der LMP675-Klasse fuhren die Dick Barbour-Crew und der Roock-Lola auf unterschiedlichem Level. Die Lola-Crew hatte hauptsächlich mit dem erstmals eingebauten Judd-Treibsatz zu tun und verbuchte schon das Ankommen als Erfolg. Der Dick Barbour Reynard fuhr einen ungefährderten Klassensieg ein. In der GTS-Klasse fand wieder ein hater Kampf der beiden Corvettes gegen den Konrad-Saleen statt. Leider bekam der Saleen unter Teddy Borcheler erst Schaltprobleme, dann kassierte das Team eine schwarze Flagge und musste den Wagen aus dem Rennen nehmen. Die Viper konnten den beiden Corvettes, die einen ungefährdeten Doppelsieg einfuhren, nie gefährlich werden.

Sah es in der GT-Klasse noch nach dem Qualifying nach einem erneuten Durchmarsch der BMW aus, wurde gleich kurz nach dem Start klar, daß es diesmal einen offenen Kampf zwischen den Münchner und Zuffenhausener Produkten geben würde. Bunt gemischt und immer im Sekundenabstand umrundeten die GTs die Strecke. Die Führung wechselte immer zwischen den Teams von Alex Job Racing (Porsche), PTG und Schnitzer (BMW). Teilweise lagen die führenden 4 Wagen der GT-Klasse innerhalb von weniger als einer Sekunde und bekämpften sich bis aufs Messer. Eine Zeitstrafe für den besten porsche warf diesen aus der Rennentscheidung. Gegen Ende versuchten die beiden Schnitzer-Wagen mit einem Reifenwechsel in der letzten Gelbphase das Rennen noch einmal für sich herumzubiegen, jedoch konnten Boris Said & Hans Stuck aufgrund einer reifensparenden Fahrweise den Sieg für die PTG-Truppe einfahren.

Ergebnis

Pos. Nr Klasse Team Fahrer Wagen Runden Schnellste
1 50 LMP900 Panoz Motor Sports Jan Magnussen / David Brabham Panoz Roadster S 131 laps 1:06.330
2 2 LMP900 AudiSport North America  Frank Biela / Emanuele Pirro Audi R8 131 laps (-0.374) 1:06.356
3 38 LMP900 Champion Racing Andy Wallace / Johnny Herbert Audi R8 131 laps (-15.215) 1:06.827
4 51 LMP900 Panoz Motor Sports  Klaus Graf / Franck Lagorce Panoz Roadster S 131 laps (-6.169) 1:06.161
5 1 LMP900 AudiSport North America  Rinaldo Capello / Tom Kristensen Audi R8 127 laps 1:05.360
6 57 LMP675 Dick Barbour Racing Milka Duno / John Graham / Didier de Radigues Reynard 01Q Judd 123 laps 1:09.394
7 3 GTS Corvette Racing  Ron Fellows / Johnny O'Connell Chevrolet Corvette C5-R 122 laps 1:13.232
8 4 GTS Corvette Racing  Andy Pilgrim / Kelly Collins Chevrolet Corvette C5-R 122 laps 1:13.993
9 6 GT Prototype Technology Group  / BMW Hans Stuck / Boris Said BMW M3 GTR 121 laps 1:14.392
10 23 GT Alex Job Racing / McKenna Porsche  Lucas Luhr / Sascha Maassen Porsche 911 GT3RS 120 laps 1:14.795
11 42 GT BMW Motorsport JJ Lehto / Jorg Muller BMW M3 GTR 120 laps 1:14.494
12 43 GT BMW Motorsport Fredrik Ekblom / Dirk Muller BMW M3 GTR 120 laps 1:14.666
13 11 LMP675 Roock-KnightHawk Racing Mel Hawkins / Steven Knight Lola B2K / 40 Judd 120 laps 1:12.978
14 22 GT Alex Job Racing / McKenna Porsche Randy Pobst / Christian Menzel Porsche 911 GT3RS 119 laps 1:14.842
15 30 GT Petersen Motorsports  Michael Petersen / Timo Bernhard / Johnny Mowlem Porsche 911 GT3RS 118 laps 1:15.760
16 45 GTS American Viperacing / ESP Jeff Altenburg / Shane Lewis Dodge Viper GTS-R 118 laps 1:14.954
17 69 GT Kyser Racing Kye Wankum / Jeff Pabst Porsche 911 GT3R 106 laps 1:19.431
18 10 GT Prototype Technology Group / Yokohama / BMW Nic Jonsson / Bill Auberlen BMW M3 GTR 102 laps 1:14.926
19 26 GTS Konrad Team Saleen Franz Konrad / Terry Borcheller Saleen S7-R Ford 85 laps 1:12.798
20 44 GTS American Viperacing / ESP Tom Weickardt / Gene Martindale Dodge Viper GTS-R 78 laps 1:16.283
21 15 GT Dick Barbour Racing Randy Wars / Mark Neuhaus Porsche 911 GT3R 13 laps 1:23.918

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