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Allerdings mußte
auch die Oreca-Truppe die Vormachtstellung der Audi anerkennen und beendete
die Zeitenhatz bei Halbzeit auf einem sicheren 4. Platz mit einer Zeit
von 1:22,721 min.In der 2. Hälfte des Zeittrainings nahmen schließlich
die Favoriten das Zepter in die Hand. Tom Kristensen fuhr 10 Minuten vor
Schluß die erste 1:21er Zeit, welche direkt von Frank Biela im Nr.2
Audi egalisiert wurde. Kristensen (Foto links) konnte noch einmal dagegen
halten und holte sich seine erste Pole-Position im Sportwagen.
Stefan Johansson versuchte in der letzten Trainingsminute noch die erste Startreihe zu sprengen, konnte aber nur noch seinen dritten Startplatz bestätigen. Nach Fallen der Zielflagge sorgte er jedoch noch einmal für Schrecksekunden, als der Audi in den Craner Curves in einen Reifenstapel rutschte und den Gulf Audi im Frontbereich schwer beschädigte. Johansson selbst blieb unverletzt. |
Einen soliden Eindruck
hinterließen die Franzosen Bouillon/Redon im Pescarolo Sport Courage
C60 Peugeot. Sie fuhren in allen Trainingssitzungen konstante Zeiten und
sicherten sich ungefährdet den 5. Startplatz.Noch vor den Werks-Panoz
LMP 07 konnte sich der Ascari A410 Judd von Collins/Lupberger trotz mechanischer
Probleme für Platz 6 qualifizieren.
Von argen Schwierigkeiten
gebeutelt wurden auch die beiden Panoz LMP 07. Brabham/Magnussen konnten
insgesamt nur drei schnelle Runden fahren, da sie immer wieder von Fehlern
in der Getriebesoftware genarrt wurden. Somit reichte es mit einer Zeit
von 1.24,817 min nur zum 7. Platz. Gar nur 9. wurden ihre Teamkollegen
Graf/Salles, an deren Auto immer wieder Probleme mit der Dosierfähigkeit
der Bremsen auftraten. Dazwischen plazierte sich der 2000er Westward Panoz
LMP von Cochran/Boss. Als Prognose für das Rennen gab das Fahrerduo
in einem kurzen Interview in der Startaufstellung einen Platz in den Top
5 an.
Schnellster LMP 675 war der Pillbeam-Nissan von O´Connell/Carway vor dem Dick Barbour Racing Reynard 01Q Judd von Van der Poele/de Radigues. Weitere LMP 675 waren nicht am Start.
Nicht am Training teilnehmen
konnte der zweite Ascari von Le Marie/Zwart/Toivenen, der bereits im freien
Training am Freitagmorgen von einem Motorschaden gestoppt wurde und diesen
bis zum Rennen nicht mehr beheben konnte.
In der GTS-Kategorie reduzierte sich das Duell auf die beiden Saleen SR7 der Teams Konrad und RML, da weder die Werks-Corvette, noch ein Viper Team anwesend waren. Alle Trainingssitzungen waren fest in der Hand von Konrad Motorsport mit Oliver Gavin und Chef Franz Konrad am Steuer. Die RML Truppe von Ray Mallock hatte mit ihrem Chassis jedoch erst am Mittwoch den ersten Shakedown gefahren und somit fehlten noch die nötigen Testkilometer. |
Mit einer herben Enttäuschung
begann das halbstündige Zeittraining für das BMW-Team Schnitzer.
Aufgrund von Motorproblemen konnte der BMW M3 GTR V8 von Lehto/Müller
nicht an der Sitzung teilnehmen und mußte sich somit ohne Zeit am
Ende des Feldes aufstellen. Die erste Bestzeiten setzten Youles/Liddell
im PK-Sport Porsche 996 GT3-RS mit 1:38,754 und 1:36,923 min. Ähnlich
wie bei den LMP 900 kamen die wahren Anwärter für den ersten
Startplatz der Klasse, der zweite BMW von Ekblom/Dirk Müller und die
Alex Job Porsche 996 GT3-RS von Menzel/Probst, sowie Maassen/Luhr, erst
in der zweiten Hälfte des Qualifyings auf die Bahn. Bereits
in der ersten gezeiteten Runde konnte Frederik Ekblom eine Zeit von 1:35.001
min fahren, die er in der zweiten Zeitrunde auf 1:33,724 verbesserte.
Probst/Menzel konnten
sich zwar gegenüber dem freien Training noch einmal um eine halbe
Sekunde steigern, an die Pole Zeit des BMW kamen sie mit 1:34,013 min jedoch
nicht mehr heran. Startplatz 3 ging an ihre Teamkollegen Maassen/Luhr mit
1:34,341 min.
Bei der Zielsetzung für das Rennen waren sich Christian Menzel und Sascha Maassen einig, man wolle „auf jeden Fall bestes Porsche Team werden. An die BMW kommen wir bei normalem Rennverlauf nicht heran“. Mit einem Respektabstand von fast 2 Sekunden folgte auf Platz 4 der Seikel-Porsche von Bourges/Mowlem. Das GT-Feld schloß mit 7 weiteren Porsche 996 GT-R und RS.
Rennbericht
25 Fahrzeuge der Kategorien LMP 900, LMP 675, GTS und GT standen am Samstag vor Ostern in der Startaufstellung zum ersten Lauf der „European Le Mans Series 2001“. Der Start erfolgte um 12.10 Uhr Ortszeit bei abtrocknendem Asphalt und einer flächendeckenden Bewölkung, die die Rennleitung dazu veranlasste, das Rennen als „Wet Race“ zu deklarieren.
Start zur ELMS-Runde in
Donington Park (Foto : ALMS-Website)
Von Anfang an ungefährdet zogen die Audi Prototypen ihre Runden. In den ersten Umläufen konnte sich Stefan Johansson noch zwischen Tom Kristensen und Frank Biela schieben, aber dies wurde in der ersten halben Stunde schnell wieder zugunsten der Joest Audi korrigiert. Eine Stop and Go Strafe für Kristensen und ein Reifenschaden bei Biela (Kollision mit JJ Lehto im BMW) hielten die Führungsgruppe kurzfristig auf. Mit wachsendem Abstand dahinter lag der Chrysler LMP, der aber schon nach 20 Minuten mit überhitzendem Triebwerk die Box aufsuchen mußte und schließlich durch eine Stop and Go Strafe und Selbstentladungen der Batterie am Fortkommen gehindert wurde.
Die Verfolgerrolle übernahmen
damit Brabham im Panoz und Bouillon im Courage. Der Ascari konnte nur bis
zum ersten Fahrerwechsel einigermaßen auf Platz 6 folgen, um dann
in Runde 35 endgültig mit Getriebeschaden die Segel zu streichen.
Ein relativ einsames Rennen fuhr der Westward Panoz. Nach einem frühen
Boxenstopp und einem Ausrutscher in Old Harpin konnte man sich mit konstanten
Zeiten wieder nach vorne arbeiten. Im zweiten Werks-Panoz drang Salles
nach dem Start auf den 6. Platz vor, als aber die schon im Training aufgetretenen
Getriebeprobleme zurückkehrten, fiel er hinter die LMP 675 Fahrzeuge
zurück.
In der GTS-Klasse setzten
sich Konrad/Gavin anfangs von Lambert/McKellar ab und lagen auf dem 10.
Gesamtrang, bis sie durch eine Stop and Go Strafe etwas eingebremst wurden.
Dazu kamen später Schwierigkeiten mit dem 7 Liter V8 Motor. So erbte
das RML Team die Führung und konnte sie bis ins Ziel auf 3 Runden
ausbauen.
Das interne Rennen der GT begann mit einer Flucht des Nr. 43 BMW mit Frederik Ekblom vor den beiden werksunterstützten Alex Job Porsche. Der von ganz hinten losgefahrene BMW M3 mit Lehto am Steuer hatte schon in der dritten Runde den Anschluss an die schnelle Dreiergruppe gefunden und schob sich nach gut 5 gefahrenen Runden an Randy Probst vorbei auf Platz 3 nach vorne.
Jörg Müllers anschließende Aufholjagd wurde um 13.51 Uhr rapide von einem Feuer am Auspufftrakt gestoppt. Nach den Löscharbeiten wurde das Auto hinter die Boxen zur Schadensbesichtigung gebracht. Mit Beschädigungen auf der rechten Fahrzeugseite konnte man gegen 14 Uhr wieder auf die Strecke gehen. Kurz danach rollte auch der BMW von Ekblom/Dirk Müller nach einem Benzinpumpenwechsel wieder. Aufgrund der zurückgelegten Distanz wurden beide Schnitzer-BMW jedoch nicht mehr in die Wertung aufgenommen. |
Somit holten Maassen/Luhr nach Sebring einen weiteren Sieg in der GT-Kategorie und bauen ihre Führung in der Gesamtwertung weiter aus.
Weniger spektakulär verlief das Rennen bei den LMP 675. Nach dem Ausfall des Dick Barbour Reynard wegen eines Kupplungsdefektes, konnte sich O´Connell/Carway im Pillbeam Nissan ganz auf den Erhalt Ihres 7. Gesamtranges konzentrieren, was ihnen auch bis zum Zieleinlauf gelang.
Ergebnis
Pos | Nr. | Klasse | Fahrer | Team | Wagen | Runden | Abstand | Beste |
1 | 1 | P900 | Rinaldo Capello/ Tom Kristensen | Infineon Joest Audi | Audi R8 | 115 | 1:22.043 | |
2 | 2 | P900 | Emanuele Pirro / Frank Biela | Infineon Joest Audi | Audi R8 | 114 | 1 LAP | 1:22.251 |
3 | 7 | P900 | Guy Smith / Stefan Johansson | Johansson Gulf Oil | Audi R8 | 114 | 1 LAP | 1:22.493 |
4 | 72 | P900 | Larent Redon / J.C.Boullion | Pescarolo | Peugeot | 111 | 4 LAPS | 1:25.228 |
5 | 8 | P900 | Peter Boss / Jay Cochran | Westward Racing | Panoz LMP2000 | 106 | 9 LAPS | 1:26.964 |
6 | 51 | P900 | Klaus Graf / Gualtar Salles | Panoz Motorsport | Panoz LMP07 | 106 | 9 LAPS | 1:27.659 |
7 | 21 | P675 | Warren Carway / Martin O´Connell | Rowan Racing | Pilbeam MP484 | 105 | 10 LAPS | 1:29.166 |
8 | 50 | P900 | Jan Magunssen David Brabham | Panoz Motorsport | Panoz LMP07 | 104 | 11 LAPS | 1:24.592 |
9 | 41 | GTS | Bruno Lamber / Ian McKellar | RML Engineering | Saleen S7R | 102 | 13 LAPS | 1:32.306 |
10 | 23 | GT | Sascha Maassen / Lucas Luhr | Alex Job Racing | Porsche 911 GT3 RS | 102 | 13 LAPS | 1:35.210 |
11 | 22 | GT | Christan Menzel / Randy Probst | Alex Job Racing | Porsche 911 GT3 RS | 102 | 13 LAPS | 1:35.619 |
12 | 26 | GTS | Franz Konrad / Oliver Gavin | Konrad | Saleen S7R | 99 | 16 LAPS | 1:29.237 |
13 | 60 | GT | Mike Youles/ Robin Lydell | PK Sport | Porsche 911 GT3 RS | 98 | 17 LAPS | 1:38.321 |
14 | 52 | GT | Tony Burgess / Johnny Mowlem | Seikel Motorsport | Porsche 911 GT3 RS | 97 | 18 LAPS | 1:37.761 |
15 | 69 | GT | Joe Foster / Jeff Pabst / Kye Wankum | Pfaff Porsche | Porsche 911 GT3 RS | 96 | 19 LAPS | 1:38.815 |
16 | 65 | GT | Paco Orti / Jesuz Diaz Villarole | Paco Orti Racing | Porsche 911 GT3 R | 96 | 19 LAPS | 1:38.086 |
17 | 53 | GT | Drudi Luca Gabrio Rosa | Seikel Motorsport | Porsche 911 GT3 RS | 95 | 20 LAPS | 1:38.815 |
18 | 63 | GT | George Forgeois / MarcSourd / Patrick Caternet | Noel del Bello | Porsche 911 GT3 RS | 92 | 23 LAPS | 1:38.483 |
19 | 61 | GT | Mark Humphrey / Piers Maserati | PK Sport | Porsche 911 GT3 RS | 82 | 32 LAPS | 1:40.203 |
20 | 42 | GT | Jorg Muller / JJ Letho | Schnitzer BMW | BMW M3 GTR | 81 | 33 LAPS | 1:34.880 |
21 | 6 | P900 | Yannick Dalmas / Olivier Beretta | Team Playstation | Chrysler Oreca | 77 | 38 LAPS | 1:24.500 |
22 | 43 | GT | Dirk Muller / Frederik Ekblom | Schnitzer BMW | BMW M3 GTR | 45 | 70 LAPS | 1:34.362 |
23 | 3 | P900 | Werner Lupberger / Ben Collins | Team Ascari | Ascari A410 | 35 | 80 LAPS | 1:25.189 |
24 | 64 | GT | Stephen E Earle/ Bart Haden | Sebah Racing | Porsche 911 GT3 RS | 25 | 89 LAPS | 1:41.529 |
25 | 5 | P675 | Didier de Radigues / Eric v.d. Poele | Dick Barbour | Reynard 01Q/Judd | 24 | 91 LAPS | 1:27.549 |