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28.8.2000 ; von H.Gallinnis

7. Lauf zum Sportwagen-Weltcup in Donington Park (GB)

28 Wagen traten im Endeffekt zum Lauf im britischen Donington Park an, der zusammen mit dem Meeting am Nürburgring zu den beiden Saisonhöhepunkten jedes Jahres gehört. Auf Fahrerseite hatte es noch einige kurzfristige Umbesetzungen gegeben, so war u.A. Klaus Graf doch noch in das Cockpit des Nielsen-Panoz gerutscht.

Im auf nasser Straße durchgeführten Training gab es dann allerdings den ersten Ausfall, als der Ford-betriebene Conrero R&S in der Melbourne Hairpin brennend ausrollte. Das Chassis erwies sich als durch den Brand ausreichend geschädigt um nicht mehr am Rennen teilnehmen zu können. Leider verhinderte die durch den Brand über die halbe Strecke gelegte Ölspur auch, daß alle anderen Piloten ihre Zeiten verbessern konnten, so daß die Positionen nach nur 20 min. Training im Prinzip bezogen waren. Die Pole hatte sich, zum 3.Mal hintereinander, die JMB-Crew mit Christian Pescatori & David Terrien an Land gezogen. Gefolgt wurden sie mit 2 Zehntel Sekunden Abstand vom überraschend starken Ascari-Judd mit dem Südafrikaner Werner Lupberger an Bord, der schon in den freien Trainings ungewöhnlich stark aufgetrumpft hatte. In der reihe dahinter hatten sich der R&M R&S und der Brums 333SP-Ferrari plazieren können. Die 3.Startreihe belegten der Nielsen Panoz mit Klaus Graf als Co-Piloten und Phillip Peters BMS-Ferrari. Die Pole in der SR-Lights-Klasse belegte der von Richard Lyons und Dino Morelli bewegte Werks-Tampolli vor dem italienischen A.&B.-R.-Lucchini und dem in Spa siegreichen Lucchini, der diesmal von Franchioni & Manchini bewegt wurde.

Die Zahl der Fahrzeug sollte sich schon vor dem Überqueren der Startlinie weiter verringern. Bei trockenem Wetter blieb der 2. platzierte Ascari auf der Einführungsrunde einfach stehen. Im dahinter entstehenden Stau sackte die Drehzahl der Porsche-Turbo befeuerten Harrier daraufhin so in den Keller, daß dieses Gefährt ebenfalls absoff. Mit 2 auf der Strecke stehenden Fahrzeugen schien es zweckmäßig das Pace-car herauszuholen - was aber offenbar nicht jeder auf der Startgerade mitbekam. So rodelte Nielsens beschleunigender Panoz dem 3.plazierten R&S (den 2. plazierten in der Meisterschaft!!) noch auf der Startlinie ins Heck, was letzteren in die Streckenbegrenzung und ersteren zur Reparatur an die Box beförderte.

An der Spitze entwickelte sich ein Ferrari-Dreikampf zwischen dem JMB-, dem Brums- und dem Peter/Zadra-BMS-333SP. Dahinter beharkten sich der GMS und der 2. Panoz (Nielsen war nach 20 Runden endgültig ausgefallen, was Graf abermals zum Zuschauen verdammte). Streckenweise befanden sich während des Rennens 5 Ferrari in Front, was sich allerdings erklären lässt, wenn man weiss, daß die italienische Maschine trotz ihres Alters aufgrund der Restriktor-Regelung  im SWWC unter Artenschutz steht. Während das JMB-Duo an der Spitze unbeschadet davonziehen konnte dezimierten sich die Gegner selbst. Der verbliebene Panoz und der GMS besuchten vorübergehend die Kiesbetten und dem Brums 333SP fiel sogar nach dem Boxenstop ein Rad ab, was die Maschine ebenfalls im Kies stranden ließ. 

Da auch Phillip Peter noch am Ende Probleme mit einer sich lösenden Heckabdeckung bekam, konnte auch David Terrien im JMB-Ferrari sich locker mit den beginnenden Regenschauern beschäftigen und in aller Ruhe Intermediates aufziehen. Peter kam schließlich mit einer Runde hinter dem Führenden über die Ziellinie, während seine Teamkollegen Brynner, Calderari und Zadra Sr. in der letzten Runde noch den 3. Gesamtplatz erobern konnten.


Erneuter Sieg für Pescatori/Terrien im JMB-Ferrari

Denn fast hätte es wieder, wie in Spa, eine Lights-Sensation gegeben. Lange Zeit sah der Tampolli von Richard Lyons und Dino Morelli wie der sichere Sieger der Lights-Klasse aus. Bis dann nach 2/3 der Renndistanz der Redman-Bright-Pilbeam von Peter Owen und Mark Smithson auf der langsam immer feuchter werdenden Strecke auf Intermediates vorbeiziehen konnte. Erst in der letzten Runde verloren Owen & Smithson mit dem 200PS schwächeren Fahrzeug den 3. Platz an den 2.BMS-Ferrari. 3. in dieser Klasse wurde der Bonnet-Debora, der ja auch schon in Le Mans in der kleinen Klasse dieses Jahr angetreten war. Als 5. der Klasse schaffte dann auch immerhin der neue Project 2000-Pilbeam mit Heinrich Langfermann die Zielankunft. 


Ergebnis

Platz Nr. Klasse Team Fahrer Wagen Runden
1 1 SR JMB Giesse Team Ferrari Christian Pescatori/David Terrien Ferrari 333SP 95 
2 23 SR BMS Scuderia Italia Marco Zadra/Philipp Peter Ferrari 333SP 94 
3 22 SR BMS Scuderia Italia Enzo Calderari/Lilian Bryner/Angelo Zadra Ferrari 333SP 91 
4 63 SR Lights Redman Bright Peter Owen/Mark Smithson Pilbeam MP84 Nissan 91 
5 28 SR Tampolli Engineering Gian Luca Giraudi/John Burton Ferrari 333SP 91
6 52 SR Lights Tampolli Engineering Richard Lyons/Dino Morelli Tampolli RS2-RTA99 Alfa Romeo 91 
7 9 SR Team Den Bla Avis Karsten Ree/Casper Elgard Panoz Spyder LMP 89 
8 70 SR Lights Didier Bonnet Racing David Dussau/Jean-Francois Yvon/Didier Bonnet Debora BMW 88 
9 21 SR Durango Jean-Philippe Belloc/Andrea De Lorenzi GMS LMP1 Mader 84 
10 51 SR Lights Tampolli Engineering Niklas Loven/Earl Goddard Tampolli RS2-RTA99 Alfa Romeo 82 
11 67 SR Lights Project 2000 Graham Morris/Heinrich Langfermann/Bernardo Sa Nogueira Pilbeam MP84 Nissan 79 
Nicht gewertet / Ausgefallen
  59 SR Lights BM Autosport Renato Nobili/Massimo Monti Tampolli RS2-RTA99 Alfa Romeo 72 
  99 SR Lights R Bruneau Pierre Bruneau/Piers Johnson/Marc Rostan Debora BMW 69 
  75 SR Lights Sovereign Racing Mike Millard/Ian Flux LM300 Rapier 6 62 
  66 SR Lights Audisio & Benvenuto Racing Massimo Saccomanno/Roberto Tonetti Lucchini 99 Alfa Romeo 58 
  3 SR GLV Brums Giovanni Lavaggi/Nicolas Filiberti Ferrari 333SP 56
  58 SR Lights EBRT Schroder Motorsport Martin Henderson/Owen Mildenhall Pilbeam MP84 Nissan 43 
  53 SR Lights GPM Racing Team Mauro Prospero/Angelo Amadori Picchio MB1 BMW 36
  8 SR Team Den Bla Avis John Nielsen/Klaus Graf Panoz Spyder LMP 23 
  60 SR Lights Lucchini Engineering Fabio Mancini/Fillipo Francioni Lucchini SR2 99 Alfa Romeo 15
  6 SR Dutch National Racing Team Dick Waaijenberg/Alexander van der Lof Ferrari 333SP 14
  64 SR Lights Mark Bailey Racing Adrian Cottrell/Richard Fores MBR Rover 6R4 14
  72 SR Lights SCI Raniere Randaccio/Massimo Perazza Lucchini Alfa Romeo
  57 SR Lights Scuderia Giudici Gianni Giudici/Raffaele Raimondi Picchio MB1 BMW
  5 SR R&M Mauro Baldi/Gary Formato Riley & Scott Mk lll Judd
  32 SR Harrier Racing Ben Collins/Richard Jones/Michael Vergers Harrier LR10 Porsche
  17 SR Team Ascari Klaas Zwart/Werner Lupberger Ascari 410 Judd

Rennergebnisse laut SPORTSCAR WORLD
www.sportscarworld.com

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