Nur 11 Wagen traten am Kap der guten Hoffnung an, wo erstmals die JMB-Truppe nicht anwesend war und somit gute Chancen bestanden einen neuen Sieger küren zu können. Die Pole-Position im nur 7 Wagen starken SR-Feld konnte sich der Ex-Minardi F1-Pilot Giovanni Lavaggi im Brums Ferrari 333sp mit einem Parforce-Ritt in letzter Minute sichern. Er schlug damit den an diesem Wochenende konstant schnellen Kremer-Lola, der , besetzt mit Ralf Kelleners und dem Sieger der Südafrika-Runde von 1998, Gary Formato, 2 Zehntel-Sekunden dahinter noch in der ersten Reihe zu stehen kam. Nur Hundertstel dahinter verpasste ein zur Freude der Zuschauer furios auftrumpfender John Nielsen im Panoz nur knapp die Frontreihe. Phillip Peter in BMS-Ferrari haderte dagegen mit seinem Set-up, das ihm sein Team jedoch für den Renntag wieder hinbog.
In der SR-Lights-Klasse
belegte der erstmals antretende schwedische Lola B2K/40 mit Frederik Ekblom
und Team-Owner Stanley Dickens gleich die Pole vor dem Redman Bright Pilbeam.
Da hier das Feld mit nur 4 Wagen ein wenig mager war, hatte der Veranstalter
eine lokale Sportprototypen-Serie und einige Amerikanische GT (Mustangs
und Camaros) noch mit ins Feld genommen, was schließlich die passable
Zahl von 25 Startern ergab. genug für ein spannendes Rennen am nächsten
Tag.
Das Rennen
Start zum Weltcuplauf in
Kyalami - mit allen SR(1)-Wagen auf (fast) einen Blick
Die Brums Crew mit Ferrari-Pilot Nicola Filiberti konnte am Start zwar die Pole in ein Führung ummünzen, wurde aber von Gary Formato im Kremer-Lola permanent bedrängt. Auch der Panoz von John Nielsen verlor zunächst nicht den Anschluß, jedoch hegte der schnelle Däne dabei eigene Pläne. Das Brums-Auto verlor schließlich die Führung an den schnellen Südafrikaner, der schon 1998 im R&S hier hatte gewinnen können. Dabei kam ihm zugute, daß der Pole-Inhaber Filiberti nach etwa 12 Runden seinen 2.Gang abschreiben konnte und sukzessive zurückfiel.
Zu diesem Zeitpunkt hatte die 1.Ferrari-Crew bereits Feierabend. Der BMS-Wagen von Zadra, Calderari & Brynner verweigerte aufgrund eines kombinierten Kupplungs/Gaszugs-Problems den Vortrieb. Damit war diese Crew aus dem Rennen um den 2.Tabellenplatz der Fahrerwertung schon vorzeitig ausgeschieden. Die Probleme des Brums-Wagens brachten dagegen den 2. BMS-Ferrari mit Startfahrer Phillip Peter in eine aussichtsreiche Position, die er als bester Lola-Verfolger wahrnahm.
Dennoch konnte Formato
im Kölner Lola bis zum Boxenstop eine komfortable Führung herausfahren.
Die Crew von Phillip Peter tat dagegen ihr Bestes den Anschluß nicht
zu verlieren und wechselte nach dem ersten Stop die Reifen, was der schnelle
Österreicher zu einem Zwischenspurt gegen Rennmitte nutzte. Dagegen
ging die Boxenstrategie des Panoz-Teams völlig in die Hose. Das Team
hatte auf eine 3-Stop Strategie gesetzt, die sich eventuell sogar ausgezahlt
hätte, jedoch nahm John Nielsen bei einem zu schnellen Stop einen
am Rad festklemmenden Schlagschrauber mit auf die Strecke. Dieser purzelte
zwar irgendwo auf dem Kurs wieder von der Radnarbe, jedoch war aufgrund
der langsamen Runde mit Zusatzstop, die Nielsen dabei drehen musste, die
Rennstrategie versaut.
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Ralf Kelleners fuhr den Schlußturn und hatte kurz vor Schluß eine Führung von 50s herausgefahren als die im Kremer-Team altbekannte & gefürchtete Defekthexe wieder einmal zuschlug. Am Wagen stellten sich 3 Minuten vor Schluß Fehlzündungen ein. Der Lola verlor dramatisch an Boden auf den schnell näher kommenden Marco Zadra im BMS-Ferrari. Da Team und Fahrer die Ursache in mangelnder Benzinzufuhr vermuteten kam Kelleners eine Runde vor Schluß zu einem Splash & Go-Stop hinein. Beim Losfahren aus der Box schien das Problem gelöst, jedoch schon bald fing der Motor auf der letzten Runde wieder an zu stottern. Kelleners schleppte daraufhin den erlahmenden Lola eine endlose Runde lang um den Kurs während das Team angstgebannt auf dem Zeitenmonitor den schrumpfenden Vorsprung verfolgte. Erlösende Freude brach aus als der weiße Lola schließlich doch stotternd als Erster über die Ziellinie rollte - nur 3,5s vor dem BMS-Ferrari!. |
Das war nichts für schwache Nerven" sagte Kelleners später: "Ich konnte zunächst nicht glauben was da geschah. Ich funkte dem Team sie sollten mehr Sprit als nötig in den Tank schütten, da ich glaubte die Fehlzündungen würden dann aufhören. Ich war mit bewusst, daß mir Zadra im Nacken saß und aufholte aber ich konnte wirklich absolut nichts dagegen machen! "
Dagegen wirkte Phillip Peter natürlich enttäuscht: "Schade daß die Probleme für Kremer nicht schon eher begonnen haben, aber diese wäre wirklich ein ganz grausamer Weg ein Rennen zu verlieren. Das weiß ich, da mir auch schon mal so was passiert ist." Trotzdem konnten Peter und sein Partner Marco Zadra mit dem 2. Platz die Sicherung des Vizemeister-Titels feiern. Dritte wurden aufgrund des Panoz-Mißgeschicks doch noch die Brums-Piloten Filiberti und Lavaggi. Der Panoz von Nielsen/Elgard konnte die vierte Position nur knapp vor dem GMS-Mader-Ford sichern in dem der Südafrikaner Earl Goddard und Partner Soheil Ayhari bis auf 14s an den dänischen Panoz drankamen. Der Matrix schaffte schließlich im Rennen, was ihm im Training verwehrt war: Dutzende von Runden im Renntempo und ein solides Finish als 6.
Der Lola SR-Lights: Klassensieg
beim ersten Einsatz
Ein mehr als solides Debüt feierte das schwedische Lola-Team von Stanley Dickens. Mit einem 6.Gesamtrang und dem Klassensieg übertraf man die selbstgesteckten Ziele bei weitem. Damit fuhr der englische Chassis-Fabrikant gleich beim ersten Einsatz eines Privat-Teams einen Sieg im Weltcup ein. Es ist mehr als wahrscheinlich daß der Lola im nächsten Jahr das Chassis der Wahl ist. Stanley Dickens und Fredrick Ekblom hatten keine Mühe die, allerdings zahlenschwache, Konkurrenz in Schach zu halten. Zweiter wurde der Redman Bright Pilbeam vor dem Tampolli, nachdem der SCI-Lucchini aufgrund eines Elektrikproblems gleich am Anfang 5 Runden an der Box verloren hatte.
In den beiden Einladungsklassen gewannen die Südafrikaner Roscoe/Pieron in der Vodacom Sports Prototype-Klasse und v.d.Merwe/Botma auf einem Camaro die Wertungen.
Für Kremer-Racing war dies der erste Sieg seit fast 2 Jahren (Monza 1000km 1998), für Roush der erste in der Meisterschaft überhaupt und für Lola der erste in diesem Jahr im Sportwagen-Weltcup. Ein mageres Jahr fand damit für die bislang vom Pech verfolgte Equipe einen versöhnlichen Abschluß. Im nächsten Jahr wird das Kölner Team sicherlich um einiges motivierter im dann FIA-Sportwagen Meisterschaft heißenden Championnat antreten.
Ergebnis
Platz | Nr. | Klasse | Team | Fahrer | Wagen | Runden/Zeit |
1 | 10 | SR | Kremer Racing | Ralf Kelleners/Gary Formato | Lola B98/K2000 | 88 / 2:30:55.835 |
2 | 23 | SR | BMS Scuderia Italia | Marco Zadra/Philipp Peter | Ferrari 333SP | 88 / 2:30:59.135 |
3 | 3 | SR | GLV Brums | Giovanni Lavaggi/Nicolas Filiberti | Ferrari 333SP | 88 / 2:31:37.818 |
4 | 8 | SR | Team Den Bla Avis | John Nielsen/Casper Elgard | Panoz Spyder LMP | 87 |
5 | 21 | SR | Durango | Sohail Ayari/Earl Goddard | GMS LMP1 Mader | 87 |
6 | 76 | SR Lights | Sportscar Racing Team Sweden | Stanley Dickens/Fredrik Ekblom | Lola B2K/40 Nissan | 85 / 2:31:21.961 |
7 | 63 | SR Lights | Redman Bright | Peter Owen/Mark Smithson | Pilbeam MP84 Nissan | 84 |
8 | 71 | SR Lights | Project 2000 | Frederico Careca/Simon Wiseman | Tampolli RS-RT A99 Alfa Romeo | 83 |
9 | 18 | SR | Simpson Engineering | Robin Smith/Dan Schryvers | Matrix XP | 79 |
10 | 91 | VSP SR | D. Roscoe | Donovan Roscoe/Wotjek Pieron | VSP | 78 |
11 | 83 | Wesbank V8 Challenge | R. Botma | Riaan Botma/Sarel van de Merwe | Chevrolet Camaro | 76 |
12 | 81 | Wesbank V8 Challenge | L. Wilford | Larry Wilford/Terry Wilford/Di Matteo | Ford Mustang | 76 |
13 | 95 | VSP SR | W. Groger | Wesley Grogor/Jordan Grogor | VSP | 75 |
14 | 72 | SR Lights | SCI | Raniere Randaccio/Massimo Perazza | Lucchini Alfa Romeo | 75 |
15 | 94 | VSP SR | R. Wood | Richard Wood/Paul Keates | VSP | 75 |
16 | 92 | VSP SR | C. Frost | Colin Frost/Damian Frost | VSP | 74 |
17 | 80 | Wesbank V8 Challenge | P. Seddon | Patrick Seddon/Francois Gerber | Ford Mustang | 70 |
96 | VSP SR | N. Jordan | Neville Jordan/Mark Attieh/Chris Coetzer | VSP | 52 | |
84 | Wesbank V8 Challenge | W. Hepburn | Willie Hepburn/Martin van Zummweren | Chevrolet Camaro | 38 | |
85 | Wesbank V8 Challenge | P. de Waal | Pierre de Waal/Roelf Du Plessis | Chevrolet Camaro | 34 | |
93 | VSP SR | DK Woodcraft Office Furniture | Clive Kennerley/Neil Lobb/James Kennerley | VSP | 34 | |
82 | Wesbank V8 Challenge | D. van Blerk | Derek van Blerk/Hennie Groenwald | Ford Mustang | 33 | |
97 | VSP SR | Furgusson/Tilanus | VSP | 15 | ||
22 | SR | BMS Scuderia Italia | Enzo Calderari/Lilian Bryner/Angelo Zadra | Ferrari 333SP | 12 | |
90 | VSP SR | A. Eve | Alan Eve/George Ferreira | VSP | 8 |
Rennergebnisse laut SPORTSCAR WORLD