Panoz warb schon am Nürburgring
für den spektakulären Saisonabschluß in Australien
26 Wagen waren im Vorfeld gemeldet, nachdem jedoch der einzige LMP675 - ein britischer Pilbeam - im Vorfeld wegen einer fehlenden ACO-Homologation nicht zugelassen wurde (die FIA-Homologation reichte den Rennkommissaren nicht aus) schrumpfte das Feld auf 25 Fahrzeuge zusammen.
Training
Rinaldo Capello im "Krokodil-Audi" |
Wie erwartet belegten die beiden Audi R8 des Joest-Teams die Frontreihe auf dem schnellen Stadtkurs dabei konnte sich der "Krokodil-Audi" von McNish/Capello mit einer 1:23.803 noch 0,2s vor dem traditionell silber/rotem Wagen von Pirro/Biela die Pole sichern. Ein Drama deutete sich aber vor dem Rennen noch um Audi-Stammfahrer und Fahrer-Titelkandidat Allan McNish an. Diesem war durch seine Extra-Punkte für schnellste Rennrunden und Pole-Positions der Fahrertitel nur noch durch eine Nicht-Teilnahme zu nehmen - und dann verknackste er sich bei der Anreise durch einen zu schweren Koffer einen Rückenwirbel ! Die medizinischen Betreuer bei Audi hatten jedenfalls alle Hände voll zu tun den Hexenschuß des schnellen Schotten rechtzeitig wegzuspritzen. |
Hinter den Audi belegten die Panoz mit 1s Abstand die drei folgenden Plätze. David Brabham führte dabei die Gruppe der Frontmotorgeschosse an, gefolgt von O´Connell/Katoh im 2.Roadster. Der neue Panoz den Jan Magnussen & Klaus Graf pilotierten konnte dagegen noch keine Akzente setzen. Dafür landete der Wagen nach einem Ausrutscher von Klaus Graf in der Mauer, was der Panoz-Crew eine Extra-Schicht einbrachte.
Jan Magnussen mit Brems-Problemen
im "Alien-Panoz"
Hinter den Panoz plazierten sich die beiden schwarzen DAMS-Cadillacs bei ihrer vermeintlichen Abschiedsvorstellung, gefolgt von den beiden Lola von Rafanelli & Konrad, wobei letzterer von einem Einschlag Charley Slaters am Samstag gebremst worden war.
In der GTS-Klasse belegte das Wendlinger/Beretta/Dupuy-Fahrzeug mit 1:34.402 traditionell hinter den Prototypen die beste Startposition. Für die Oreca-Dodge Viper würde das Adelaide-Rennen wie zuvor verlautete das letzte in der Geschichte der Chrysler-Werksmannschaft werden. Im kommenden Jahr will die Mannschaft sich auf den neuen Dallara-Prototypen konzentrieren. Die Vipers werden im kommenden Jahr an Privat-Teams weiterveräussert.
Die GT-Pole fiel mit 1:36.642
an den Dick Barbour-Porsche von Lukas Luhr/Dirk Müller, gefolgt vom
Schwesterfahrzeug, das von Bob Wollek und dem Punkteführenden der
GT-Wertung - Sascha Maassen - pilotiert wurde. Direkt dahinter plazierten
sich die 3 PTG-BMWs, deren schnellstes Fahrzeug wieder der von Hans Stuck
pilotierte M3 war.
Rennen
Vor dem Rennstart: Allan McNish ist wieder rennfertig hergestellt worden - ebenso sein R8, nachdem Capello den Krokodil-Audi im Warm-up nach Verlust eines Rades in die Mauer gelegt hatte. Alle sind gespannt ob die Prototypen zuverlässig genug für das 6 h lange Rennen auf dem Stadtkurs sind. Wetter : diesig, 30-35°, möglicherweise Gewitter am Abend.
In der 17.Runde übernimmt
McNish die Führung von Biela. In der GTS-Klasse führt Beretta
immer noch vor Belloc und der Chamberlain Viper. Bei den GT führt
Luhr vor Maassen und Auberleen im BMW (siehe Foto unten).
Nach einer halben Stunde
wird die Arbeit am neuen Panoz wegen eines unlösbaren Getriebeproblems
aufgegeben. McNish hat inzwischen seine 25 Runden absolviert und ist damit
offiziell Meister der 2000er ALMS-Serie. Er führt mit 11s Vorsprung
vor Frank Biela. Alle Start-Positionen sind unverändert. Lediglich
die hinter dem neuen Panoz liegenden Wagen sind um eine Position aufgerückt.
Die Oreca-Viper Nr. 92
kommt mit Überhitzung an die Box. Auf der Strecke fällt der GTS-Porsche
Nr.37 mit Antriebswellenbruch aus. In der GT-Klasse hat Boris Said im 2.
BMW auf die ersten drei aufgeschlossen. Die 4 führenden Wagen liegen
hier innerhalb einer Sekunde.
Brabham kommt als erster an die Box, gefolgt von den Cadillacs. Gleichzeitig fällt Boris Said mit einem Antriebsstrangproblem auf der Strecke aus. Luhr ist auf den 3.Platz zurückgefallen - Massen führt GT jetzt vor Auberleen an. Beide Audis stoppen. McNish bleibt dabei im Wagen. Die beste Medizin gegen Rückenschmerzen scheint eine Rennführung in einem Audi in der ALMS zu sein. |
Auberleen im PTG-BMW gegen die beiden Barbour-Porsche |
Wollek hat einen Platten
am Porsche und wird obendrein noch vom 78 Audi touchiert. Damit führt
der BMW von Cunningham, der von Auberleen übernommen hat. Biela ist
in der Folge langsam auf der Strecke unterwegs, während Wollek sich
einen neuen Reifen abholt.
Nach einem massiven Dreher
verliert Cunningham die Führung in der GT-Klasse an Dirk Müller
im Barbour Porsche. Der BMW wird zur Reperatur in die Box geschoben. Marc
Goossens im Cadillac ist derweil aufgrund eines Motorschadens ausgefallen.
Der Panoz von O´Connell muß ebenfalls wegen eines Bremsproblems
die Box für einen längeren Service aufsuchen. McNish bereitet
sich darauf vor Biela zu überrunden.
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Die 2.Runde der Boxenstops wird wieder vom Panoz Nr.12 eröffnet - Greg Murphy wechselt für Brabham. Ebenso wechselt die Joest-Truppe beide Fahrer. Der Rafanelli-Lola hält sich weiterhin auf dem 4.Platz hier ist Norman Simon für Didier de Radigues eingestiegen. Der Panoz von Katoh dreht sich nach einem Antriebsschaden auf der Startgerade und blockiert halb die Strecke. Erste Gelbphase! Diese dauert nur kurz an, da der Panoz schnell entfernt werden kann, jedoch wird danach in der Box hektisch am Wagen gearbeitet. Auch der 2. DAMS Cadillac fällt derweil wegen eines Lenkungsdefektes aus. Der BMW von Cunnigham läuft dagegen wieder. |
Nach 2h15min lautet die
Reihung
Audi/Audi/Panoz/Rafanelli-Lola/Konrad-Lola/Viper/Porsche(Müller)/Viper/BMW/Porsche(Maassen)
Katohs Panoz ist wieder
flott gemacht worden und unterwegs.
Ni Amorim übernimmt
die Führung in der GTS-Klasse
Stand nach ca. 3h:
Audi/Audi/Panoz/Rafanelli-Lola/Konrad-Lola/Viper(92)/Viper(91)/Porsche(Müller)/Porsche(Fitzgerald)/Porsche(Dean)
Probleme für den
Audi von Pirro: nach einem harten Mauerkontakt ist die Aufhängung
gebrochen - aus für den silber-roten Ingolstädter! Auch der Maassen/Wollek-Porsche
hat Probleme: ein Getriebewechsel wirft Maassen praktisch aus dem Titelrennen.
Murpheys Panoz bleibt
nach einem heftigen Ausritt über die Curbs und Mauerkontakt auf der
Strecke stehen. Der Wagen scheint nicht mehr fahrbar zu sein. Murphey rapportiert
später ein Bremsversagen. Kurz zuvor ist Norman Simon an der selben
Stelle fast abgeflogen. Murphey bringt den Wagen jedoch noch in Gang und
zurück an die Box. Dennoch übernimmt Simon im Lola den 2.Platz.
Der Audi von Rinaldo Capello hat noch 8 Runden Vorsprung. Katohs Panoz
kommt zu einem umfangreicheren Check an die Box. Durch die Arbeit am Panoz
Nr.12 rutscht auch der Konrad-Lola auf Platz 3. Sollte es dabei bleiben,
wird dies das beste Lola-Ergebnis in der ALMS sein.
2 Stunden vor Ende lautet
die Reihung:
Audi/Rafanelli-Lola/Konrad-Lola/Viper(91)/Viper(92)/Porsche(5)/Porsche(30)/Panoz(in
Box) / Porsche(15)/ Viper(Chamberlain)
Der BMW Nr.10 von Cunningham geht wieder auf der Strecke. Genauso wie der Panoz Nr.12, der sich an 10.Stelle wieder einreiht - leider zu schnell: wegen Überschreiten der Geschwindigkeit in der Boxengasse darf Jason Bright direkt wieder reinkommen. McNish macht sich für einen weiteren Stint im Audi bereit. Die Rückenschmerzen sind bei 8 Runden Vorsprung wie weggeblasen! Pirro kommt mittlerweile in der Box an.
Eine halbe Stunde später setzt die Dämmerung in Adelaide ein. Die Oreca-Vipern liegen immer noch auf den Gesamträngen 4&5: erstmals ein Gesamt-Podium-Finish bei einem ALMS-Lauf ? Die Führenden 3 Wagen sind durch jeweils 9 Runden voneinander getrennt. Den Konrad Lola, in dem mittlerweile Allan Heath sitzt, jagen die beiden Oreca Vipern.
In der Dunkelheit rutscht de Radigues im 2.plazierten Lola am Ende der Brabham Straight in die Reifenstapel. Reichen die 8 Runden Vorsprung auf den Konrad-Lola? Nein! Für den Lola des in diesem Jahr nicht gerade von Fortuna begünstigten Teamchefs Gabriele Rafanelli ist wieder einmal kurz vor einem Top-Resultat Schluß! Nachdem der Panoz Nr.12 ebenfalls rausrutscht kommt das Pace-Car raus um beide Wagen von den exponierten Stellen bergen zu lassen. Die Viper Nr. 92 profitiert am Meisten davon, da sie vor der Gelb-Phase stoppte und die Boxenstraße unter Gelb geschlossen ist.
Nach dem Restart sitzt Klaus Graf im Panoz Nr.2 und versucht den Rückstand auf den nur noch 4 Runden vor ihm gewerteten Lola Nr.0 abzufeilen. Vergeblich - denn er rutscht an der selben Stelle wie der Lola in die Reifen, wodurch selbst sein Teamkollege noch durchwischt, bevor die Nr.2 wieder flott gemacht werden kann. Der Konrad-Lola liegt mittlerweile auf Platz 2. Aber nur 1 Runde dahinter liegt schon die schnellste Oreca-Viper. Kann Franz Konrad den Vorsprung halten?
10Minuten vor dem Ende: Mc Nish ist endlos in Front und könnte eigentlich mit seinen 22 Runden Vorsprung vor der Ziellinie anhalten. Franz Konrad steht mit seinem 2. plazierten Lola vor dem größten Erfolg des Jahres und auf dem dritten Platz liegt sensationell die schnellste Oreca-Viper von Wendlinger/Beretta/Dupuy. Dritter bei den Prototypen wird wohl doch der Panoz Nr.12 werden, den Jason Bright am liegengebiebenen Rafanelli-Lola vorbei fährt. Die in GTS 2.plazierte Viper Nr.92 wird auf dem Podium vom Chamberlain Fahrzeug begleitet werden. In GT fährt Dirk Müller mit 7.Runden Vorsprung auf seinem Teamkollegen dem Fahrertitel entgegen. Dritter wird hier der überlebende 3. BMW. Adelaide wird nicht nur als das letzte Rennen des Jahrtausends in die Sportwagenhistorie eingehen, sondern zusätzlich als das bei dem man nur überleben mußte.
Ergebnis
Platz | Nr. | Kl. | Kl.Pos | Fahrer | Rnd. | Wagen | Team Name | Beste Rnd. |
1 | 77 | P | 1 | A.McNish, R.Capello | 225 | Audi R8 | Audi Sport North America | 1:25.21 |
2 | 28 | P | 2 | F.Konrad, C.Slater, A.Heath | 204 | Lola B2K/10/Ford | Konrad Motorsport | 1:33.54 |
3 | 91 | GTS | 1 | K.Wendlinger, O.Beretta, D.Dupuy | 202 | Dodge Viper GTS-R | Viper Team Oreca | 1:36.38 |
4 | 92 | GTS | 2 | J.Belloc, N.Amorim | 202 | Dodge Viper GTS-R | Viper Team Oreca | 1:35.52 |
5 | 5 | GT | 1 | D.Muller, L.Luhr | 199 | Porsche 911 GT3 R | Dick Barbour Racing | 1:36.85 |
6 | 15 | GT | 2 | J.Graham, R.Wars, C.Menzel | 191 | Porsche 911 GT3 R | Dick Barbour Racing | 1:39.14 |
7 | 6 | GT | 3 | T.Borcheller, A.Lazzaro | 191 | BMW M3 | Prototype Technology Group | 1:37.78 |
8 | 61 | GTS | 3 | S.Watson, R.Lintott, M.Duno | 190 | Chrysler Viper GTS-R | Chamberlain Motorsport | 1:36.72 |
9 | 12 | P | 3 | D.Brabham, G.Murphey, J.Bright | 190 | Panoz LMP-1 Roadster S/ Elan P | Panoz Motor Sports | 1:26.53 |
10 | 10 | GT | 4 | B. Cunningham, B.Auberleen, N.Jonsson | 190 | BMW M3 | Prototype Technology Group | 1:37.25 |
11 | 66 | GT | 5 | C.D'Agostin | 188 | Porsche 911 GT3 R | The Racers Group | 1:41.29 |
12 | 8 | GT | 6 | P.Vuillaume, M.Jurasz, F.Gutierrez | 187 | Porsche 911 GT3 R | Haberthur Racing | 1:41.18 |
13 | 2 | P | 4 | H.Katoh, J.O´Connell, K.Graf | 187 | Panoz LMP-1 Roadster S/ Elan P | Panoz Motor Sports | 1:27.97 |
14 | 0 | P | 5 | D.de Radiques, M.Schiattarella, N.Simon | 183 | Lola B2K/10/Rafanelli V10 | Team Rafanelli SRL | 1:28.14 |
15 | 30 | GT | 7 | M.Fitzgerald, R. Probst, M.Petersen | 178 | Porsche 911 GT3 R | White Lightning Racing | 1:38.46 |
16 | 78 | P | 6 | F.Biela, E.Pirro | 170 | Audi R8 | Audi Sport North America | 1:25.52 |
17 | 70 | GT | 8 | J.Mowlem, R.Dean | 164 | Porsche 911 GT3 R | Skea Racing International | 1:40.79 |
18 | 51 | GT | 9 | B.Wollek, S.Maassen | 162 | Porsche 911 GT3 R | Dick Barbour Racing | 1:37.70 |
19 | 69 | GT | 10 | J.Pabst, J.Forster, K.Wankum | 159 | Porsche 911 GT3 R | Kyser Racing | 1:42.16 |
Ausgefallen | ||||||||
20 | 31 | P | 7 | E.Collard, E.Bernard | 72 | Cadillac Northstar LMP | Motorola - DAMS | 1:29.05 |
21 | 32 | P | 8 | C.Tinseau, M.Goossens | 54 | Cadillac Northstar LMP | Motorola - DAMS | 1:29.53 |
22 | 71 | GT | 11 | D.Wall, R.Skea | 53 | Porsche 911 GT3 R | Skea Racing International | 1:41.05 |
23 | 7 | GT | 12 | B.Said | 30 | BMW M3 | Prototype Technology Group | 1:38.22 |
24 | 37 | GTS | 4 | V.Rice | 19 | Porsche 911 T | Intersport Racing | 1:38.18 |
25 | 1 | P | 9 | J.Magnussen | 2 | Panoz 2001 | Panoz Motor Sports | 1:28.75 |
Ergebnisse gemäß der ALMS-Website