Im Training zeigte Marcel Steiner, mit seinen sichtlich auf letzter Rille herausgefahrenen ersten Plätzen in beiden Sitzungen, daß er gewillt war seine letzte Meisterschaftschance zu nutzen. Mit 1:00,98 für den kleinen Kurs kam er dabei 1.Sekunde schneller zurecht als alle anderen. Allerdings machte er sich keine übertriebenen Hoffnungen, da bei 9 Punkten Vorsprung seinem Rivalen Martin Krisam Jr. ein 4.Platz in jedem Fall zu Titel reichen würde. Fast hätte es für diesen noch ein Drama gegeben, als er im 2.Training mit einem sich vor ihm drehenden Fahrzeug kollidierte. Glücklicherweise waren am Osella des Meisterschaftsführenden nur Karosserieschäden zu beklagen, so daß dieser seinen 2.Platz in der Startaufstellung noch einnehmen konnte. Dritter wurde Emanuel Pedrazza vor Josef Binder auf dem Argo. Gianni Giudici konnte seinen erstaunlichen 3.Platz aus der ersten Sitzung leider in der zweiten nicht wiederholen und fiel auf den 12. zurück.

1.Kampfgruppe: Zajelsnik vor Binder, Pfyl und Leone

Während der Schweizer und der Deutsche an der Spitze des Feldes ihre eigene Klasse bildeten, liefen im Feld dahinter die interessanteren Kämpfe ab. Mit Respektabstand folgt hier zuerst eine Kampfgruppe mit Josef Binder im Gruppe C Argo, Josef Pfyl im Centenari, Alexander Zajelsnik im JAZ und Frederico Leone in einem weiteren Centenari. In der 6 Runde konnte Zajelsnik sich zwar vor den Gruppe C-Boliden von Binder setzen, nach einem Fehler in der 9.Runde lag jedoch der mit einem 5,7l-Chevy-Motor ausgestattete Argo auf einem sicheren 3.Platz, den er dann in Folge sicher kontrollieren konnte, zudem Leone in der 11.Runde durch einen Defekt aus dieser Gruppe herausfiel.

Nicht minder interessant war die dahinter liegende Kampfgruppe, bestehend aus dem Spice von Rudi Jauslin, dem ISRS-Picchio von Gianni Giudici und dem neuen URD-WSC von Martin Krisam Senior, die sich das ganze Rennen über einen Dreikampf um die 5.Position lieferten, den Jauslin schließlich gewann. “Das war so eine Privatfehde zwischen Giudici und mir, wer den dicksten Bauch hat. Na ja, dafür hat er den besseren Schneider.” kommentierte Krisam Sn. humorvoll den Ausgang, zudem er in der 12.Runde sich auch noch die Überrundung durch den führenden Steiner gefallen lassen musste.

Martin Krisam Sn. jagt Gianni Giudici

Abschließend waren auf dem Podium nur glückliche Gesichter zu sehen. Marcel Steiner landete in überlegener Manier und mit gekonnter Fahrweise einen weiteren Gesamtsieg. Der 2.Platz reichte dem mit hochgerissenen Armen über die Ziellinie kreuzenden Martin Krisam Jr. zum 4.Euroserie-Titel in Folge. Daß er anschließend beim Versuch eines Donuts in der Sachskurve das Kiesbett aufsuchen musste, mag ihm angesichts seiner Saisonleistung nachgesehen werden.

Der nun vierfache Meister Martin Krisam Jr. beim einzigen Fehler seines Rennens - in der Auslaufrunde!

Josef Binder kreuzte mit seinem Argo als Dritter die Ziellinie und landete damit einen unerwarteten Podestplatz. Der 3.Platz bedeutete auch gleichzeitig den ersten Platz in der Division 4 für Gruppe C und WSC-Fahrzeuge. Erster in der Division 2 wurde Markus Altenstrasser auf einem PRC-Opel. In der Division 3 erreichte dagegen nach dem Doppelausfall von Hermann Ehrat (PRC) und Peter Hartmann (URD) in der 13.Runde kein Fahrzeug das Ziel.

Das Podium in Hockenheim: Martin Krisam Jr., Marcel Steiner & Josef Binder (v.l.n.r.)

Endergebnis