Da beiden quasi die selben Fragen gestellt wurden,
ist das folgende Interview als Parallelinterview ausgelegt.
: Das letzte Euroserie-Rennen des Jahres ist beendet. Können sie mit dem Ergebnis zufrieden sein ? | |
Marcel Steiner (M.S.): Mit dem Rennen natürlich schon. Mit dem Endstand der Meisterschaft weniger, aber ich habe mir vorher natürlich nicht übertrieben viele Hoffnungen gemacht da Krisam schon etwas Vorsprung hatte. Aber im nächsten Jahr sollte ich da eine bessere Ausgangsposition haben. | Martin Krisam Jr. (M.K.):
Ja sicher! Wenn man die Meisterschaft gewinnt kann man immer zufrieden
sein auch wenn das Rennen heute nur ein Platzsieg war.
: War das geplant? Na ich wusste, daß ich heute auch 4 Plätze hinter dem Steiner einlaufen kann und auch diese Chance habe ich mir offen gelasssen |
: Wie verlief das Rennen ? | |
M.S.: Angesichts des Sieges optimal, ich glaube da kann man schlecht was anderes sagen. | M.K.: Na das Training lief nicht so problemlos. Im ersten Training war die Strecke noch feucht, da hatten alle so ihre Mühen aber da war ich schon auf dem 2.Platz direkt hinterm Steiner, so daß deutlich wurde daß er es nicht alleine gewinnen kann. Im zweiten Training bin ich dann nach 6 Runden in einen Unfall verwickelt worden. Ein Auto hat sich vor mir gedreht und ich habe mir die Karosserie beschädigt. Gottseidank ist der Wasserkühler nicht beschädigt worden, sonst wäre es aus gewesen. |
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: Wenn sie die vergangene Saison Revue passieren lassen, was gibt es da aus ihrer Sicht zu berichten ? | |
M.S.: Na das lief mal so mal so. Leider hatten wir im 1.Rennen einen Ausfall zu verzeichnen und diesen Punkten sind wir im Grunde genommen die ganze Saison über nachgelaufen. Jetzt fehlen am Ende 7 Punkte zur Meisterschaft. | M.K.: Ja, der passt natürlich wenn man die Meisterschaft gewinnt. Unser Vorteil war, daß wir bei jedem Rennen ins Ziel gekommen sind. Wir waren auch fast immer auf dem Podest, außer in Frankreich, wo wir es knapp verfehlt haben. Dafür konnte ich die letzten beiden Rennen in Brünn gewinnen, was mir das nötige Polster fürs Finale gegeben hat. |
: Was werden sie im nächsten Jahr fahren ? Wird noch eine Saison in der Euroserie bestritten oder fahren sie evtl. den Sportwagen-Weltcup (ISRS) ? | |
M.S.: Die Euroserie
werden wir auf jeden Fall fahren. Für den SRWC sehe ich eher schwarz
weil das Budget dafür wohl nicht reichen wird, wenn man bedenkt, daß
man für ein Auto da alleine schon um die 1 Mio. Franken braucht.
In der SR2-Klasse könnten wir zwar theoretisch mit unserem Martini fahren, aber da müssten wir erstmal in eine Tankanlage investieren und dann müssen wir erst noch einen guten 2.Fahrer finden. Ein Traum von mir wäre es ja schon aber ob wir den realisieren können? |
M.K.: Nein der Weltcup
komt für uns nicht in Frage. Wir sind ein kleiner Betrieb und machen
den Rennsport eigentlich mehr als Hobby. Wir werden der Euroserie irgendwo
treu bleiben und auch wieder sporadisch am Berg erscheinen. Diese Option
lassen wir uns immer offen, denn da komen wir her und das haben wir immer
gemacht.
Der Weltcup fällt für uns einfach aus. Wer kann sich schon leisten nach Kyalami oder Donington zu fahren? |
: Wie beurteilen sie die Euroserie? | |
M.S.: Ja, es ist schon eine tolle Serie, wenngleich man auch im Bereich Vermarktung oder Publicity sicher einiges tun könnte. Da braucht der Herr Pedrazza sicher etwas Unterstützung, da er bisher alles alleine macht. Sonst ist es eine gute Serie, die immer ein volles Feld mit jeder Menge schöner Autos vorweisen kann. | M.K.: Na gut, für alle läuft es ja nie ganz gut und jeder hat was auszusetzen oder zu meckern. Aber im Großen und Ganzen, wenn man das als etablierte Serie sieht, im deutschsprachigen und mitteleuropäischen Raum, dann ist die Serie schon sehr gut. Es bietet für uns schon ein Aktionsfeld, was sonst für dieses Geld nicht stattfinden würde. Man sieht es ja auch am Starterfeld. Er (Pedrazza) hat immer etwa 30 potente Autos da und die ersten 5 können eigentlich immer gewinnen. |
: Vielen Dank für das Interview ! |
Bei aller sportlichen Rivalität:
mit dem Saisonausklang waren beide zufrieden.
Krisam Jr. (mit Flasche)& Steiner
(im Siegerkranz) bei der letzten gemeinsamen Sektdusche des Jahres.