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17.5.99 ; von H.Gallinnis

Gelb gewinnt - 8. FIA-GT-Lauf in Homestead

Nur 17 Autos standen am Ende zum 1. Übersee-Lauf der FIA-GT am Start. Eigentlich war das Meeting ja als Doppelveranstaltung mit der USRRC-Serie geplant gewesen, nachdem die konkurrierende American Le Mans Serie bei Bernie Ecclestone in Ungnade gefallen war. Die USRRC hatte jedoch vor wenigen Wochen die Serie aus finanziellen Gründen und mangels Teilnehmer-Interesses für beendet erklärt, was das Meeting fast zum Kippen brachte. Dasselbe hätte man bei nur 12 Autos aus der FIA-GT, die hier antraten, auch mit dieser Serie machen können, daher wurden die 5 USRRC-GTs (2 BMW-M3, ein Porsche eine Viper und der Mosler) einfach mit den FIAs zusammengelegt. Die Zahl der Zuschauer war dementsprechend gering (maximal fünfhundert).

Im Training auf der meist feuchten Strecke überraschte dann von den (nicht punkteberechtigten!) Gaststartern der gelbe Mosler Intruder am meisten. Die 4. Startposition hinter den beiden Oreca-Vipern und der schnellsten Chamberlain-Viper stand am Ende zu Buche. Auf der Pole hatte sich Karl Wendlinger breitgemacht, der damit den Titel bei diesem Rennen zu sichern gedachte. Die 2.Chamberlain-Viper hatte Christian Gläsel mit einem Einschlag in der Boxenmauer zerlegt, weswegen das Team das ALMS-Fahrzeug noch in einer Über-Nacht-Aktion heranschaffen musste.

Am erstmalig trockenen Renntag konnte bei heißem und schwülem Wetter Wendlinger die Pole beim Start vor seinem Teamkollegen sichern. In dessem Heck biss sich aber der überraschend starke Mosler mit Joao Barbosa am Steuer fest. Dieser konnte mit der 2.Oreca Viper gut Schritt halten, fiel aber den Attakken des dahinter aufkommenden Clerico in der schnellsten Belmondo Viper zum Opfer. In der 24.Runde kam der Intruder dann zum Nachtanken des durstigen Chevy V8 an die Box - und fackelte dabei munter ab.

Nach dem Mosler-Feuerwerk war Emmanuele Clerico der Held des Rennens. Die Viper von Donohue hatte er sich schon gekauft als ein unerwarteter Boxenstopp von Wendlinger, wegen eines schleichenden Plattfusses, die gelbe Belmondo-Viper erstmals in Front brachte. Daran konnten auch 2 Gelbphasen in der 2.Stunde des Rennens nichts ändern. Dahinter hatte sich die Chamberlain Viper Nr.18 auf der dritten Position festgesetzt.

Nach der letzten Runde der Boxenstopps übernahm zwar zunächst die Nr.1 Oreca-Viper wieder die Führung, diese ging aber aufgrund eines Zusatz-Stopps, wegen der durcheinander gebrachten Boxenstrategie, wieder an die Belmondo-Viper verloren. Zwar konnte die Nr.2 mit Dave Donohue am Steuer in den letzten Minuten die Distanz dann dramatisch verkürzen, jedoch hatte das Team wohl beim Berechnen des nötigen Sprits geschlampt: nach einem Dreher blieb die Nr.2 2 Runden vor Schluß endgültig stehen. Oreca verlor somit das erste Rennen für dieses Jahr und beendete damit eine 17 Rennen lang anhaltende Siegesserie die seit dem vorigen Jahr Bestand hatte.

Belmondo Viper Nr. 21
Sieger in Homestead: die Paul Belmondo Racing Viper mit Paul Belmondo, Emmanuel Clerico und Ron Atapattu am Steuer (letzterer nur im Training) - Foto aus Oschersleben

Damit fuhr das Belmondo Team ihren ersten Sieg in der FIA-GT-Serie ein. Der geerbte 2.Platz reichte Karl Wendlinger und Olivier Beretta zum Gewinn der diesjährigen Fahrerwertung. Auf dem dritten Platz kamen Pompidu/Hugenholtz/Vosse in der schnellsten Chamberlain Viper ins Ziel.

Wie schlugen sich die deutschsprachigen Teams und Fahrer? Die Freisinger Mannschaft schaffte es zum ersten Mal in diesem Jahr beide Porsche in die Punkte zu bringen. Wolfgang Kaufmann war dabei von Bob Wollek unterstützt worden, während Manfred Jurasz den Amerikaner Lance Stewart im Cockpit hatte. Aufgrund von Bremsproblemen in der ALMS-Chamberlain Viper konnten die beiden Christians (Vann & Gläsel) nur den 8. Platz erreichen, während der Porsche von Franz Konrad mit Co Hezemanns aufgrund von technischen Problemen schon zur Rennhälfte die Segel streichen musste.

GT-Meister 1999
Die Sportwagen-Weltmeister 1999 sind Olivier Beretta und Karl Wendlinger - Glückwunsch !

Endergebnis


Platz Nr. Fahrer Wagen Runden Ausfallgrund 
1 21 Paul Belmondo/Ron Atapattu/Emanuel Clerico Chrysler Viper GTS-R 122 
2 1 Olivier Beretta/Karl Wendlinger Chrysler Viper GTS-R 122   
3 18 Xavier Pompidou/Vincent Vosse/Hans Hugenholtz Chrysler Viper GTS-R 121  
4 2 Jean-Philippe Belloc/David Donohue Chrysler Viper GTS-R 120  Kein Sprit
5 15 Wolfgang Kaufmann/Bob Wollek Porsche 911 GT2 119   
6 16 Manfred Jurasz/Lance Stewart Porsche 911 GT2 116   
7 17 Larry Schumacher/John O'Steen Porsche 911 GT2 116   
8 19 Christian Glasel/Christian Vann Chrysler Viper GTS-R 116  
9 8 Patrick Vuillaume/Luca Cappellari/Paolo Rapetti Porsche 911 GT2 113  
10 7 Charles Slater/Ugo Colombo Porsche 911 GT2 113  
11 12 Scott Neuman/Ron Johnson/Andy Pilgrim BMW M3 (GT3) 112  
12 40 Bob Mazzuoccola/Shane Lewis BMW M3 (GT3) 102   
13 6 Franz Konrad/Mike Hezemans Porsche 911 GT2 67 Kupplung / Überhitzt
14 9 Andrea Garbagnati/Mauro Casadei Porsche 911 GT2 50 Dreher
15 22 Marc Rostan/"Rael" Chrysler Viper GTS-R 49  Kupplung
16 39 James Ruffier/Loic Depailler/Joao Barbosa Mosler Intruder 24 Feuer
17 14 Brett Parker/Kevin Allen Dodge Viper GTS-R Überhitzt

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