Im Training frustrierte die Oreca Mannschaft wieder das komplette Feld: Pole-Position für Beretta & Wendlinger, trotz 70kg Handikapgewicht. Gleich dahinter die Teamkollegen mit dem jetzt Meisterschaftsführenden Jean-Phillipe Belloc, der diesmal von Dominic Dupuy unterstützt wurde - beide mit 65 kg Handikapgewicht unterwegs. Wieviel Kilo braucht man noch um die Oreca-Vipers einzubremsen? Gleich dahinter konnte sich Sascha Maassen, der diesmal Michael Eschmann und Paul Hulverscheid im Roock-Porsche Nr.5 unterstützte, platzieren. Man erinnere sich: vor einem Jahr konnte Maassen in Ungarn das einzige Mal in der ganzen Saison einen Porsche vor den Oreca-Vipers platzieren. Die Teamkollegen Claudia Hürtgen und Stephane Ortelli folgten in Reihe 2. Die dritte Reihe belegte der gewohnt starke Freisinger Porsche von Wolfgang Kaufmann und Michel Ligonnet, zusammen mit der Belmondo Viper von Belmondo Gosselin und Clerico.
Am Start gingen die in den französichen Nationalfarben lackierten Chrysler erwartungsgemäß in Führung. Allerdings konnten sie sich in den ersten Runden nie entscheidend vom silbernen Porsche Maassens absetzen. Dem Trio folgten die schnellsten Porsche von Freisinger, Roock und Konrad. Als erster fiel der Roock 911 von Ortelli dank Problemen mit dem Ladedruck aus dieser Reihe. Man konnte das Rennen zwar später fortsetzen und sogar die schnellste Rennrunde drehen, jedoch war dies angesichts von 5 Runden Rückstand nur ein schwacher Trost.
Im Laufe des Rennens stieg
schließlich wie gewohnt der Vorsprung der Oreca-Vipers auf die Porsche
zunehmend an. Langsam aber sicher tankte sich dagegen der Konrad Porsche
mit Franz Konrad und Bob Wollek nach vorne. Zum einen, da das langstreckenerfahrene
Duo, im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten, fehlerfrei agierte. Zum
Anderen kam im weiß-blauen Auto ein sequentielles Getriebe zum Einsatz.
Just dieses war aus den Roock-Porsche aus Sicherheitsgründen nach
einem Schaden im Training wieder entfernt worden. Dabei war ein ähnlicher
Defekt, wie der der Ortelli & Hürtgen in Hockenheim eine gute
Platzierung gekostet hatte, aufgetreten.
Die Entscheidung über
den Rennsieg fiel schließlich beim 2.Boxenstop. Als Beretta zum Wechsel
an Wendlinger hineinkam, funktionierte die Tankanlage nicht wie gewohnt,
so daß man mehr als eine Minute auf die führenden Teamkollegen
verlor. Belloc konnte sich in der Folge sogar einen Dreher erlauben, während
der lange Karl vergeblich die Viper bis aufs Letzte ausquetschte um den
Rückstand aufzuholen - vergebens!
Siegreiche Oreca-Viper
- hier noch ein Bild aus LeMans
Somit konnte Jean-Phillipe Belloc mit Dominic Dupuy seine Tabellenführung gegenüber den Teamkollegen Beretta und Wendlinger in Ungarn sogar noch auf 6 Punkte ausbauen. Gute Dritte wurden abermals die GT-Haudegen Bob Wollek und Franz Konrad, die mit einer konstanten aber schnellen Fahrt den letzten Podiumsplatz sichern konnten. Ein Drama gab es in der letzten Runde noch beim Kampf um den 4.Platz. Vann & Gläsel hatten diesen durch ihre Zweistop-Strategie fast sicher, als ihnen in den letzten Runden schließlich das Benzin ausging. Wolfgang Kaufmann lieferte sich mit Toni Seiler einen harten Kampf um den geerbten 4.Platz, als eingangs der 2.Kurve der Schweizer einen Bremspunkt jenseits von Gut&Böse wählte und dabei den Freisinger Porsche von der Bahn rempelte. Dieser schaffte zwar den Weg zurück auf die Bahn, jedoch konnte vorher noch der Roock-Porsche von Paul Hulverscheid vorbeihuschen und sich somit den 5.Platz sichern. Wie dick der Hals von Kaufmann nach dem Rennen war kann sich wohl jeder vorstellen.
Als nächstes steht der
Lauf im belgischen Zolder am 18.7 auf dem Programm. Durch die Zusammenlegung
mit der populären Belcar werden hoffentlich mehr Zuschauer anwesend
sein. Ob neben den Lister auch mehr Autos antreten werden, darf dagegen
noch bezweifelt werden. Die Oreca-Vipers werden dann beide 100kg zuladen
müssen. Ob dies ausreicht um ein anderes Team zum Gewinnen zu ermutigen
? Jedenfalls erhält die Meisterschaft durch den teaminternen Kampf
zwischen den gesetzten Wendlinger/Beretta und Jean-Phillipe Belloc zusätzliche
Würze.
Die kommenden Rennen werden
jedenfalls zeigen müssen, ob die Meisterschaft in dieser Form noch
im nächsten Jahr Bestand haben wird.
Endergebnis
Platz | Startnr. | Fahrer | Team | Land | Wagen | Runden |
1 | 2 | J.P.Belloc (F), D.Dupuy | Viper Team Oreca | F | Chrysler Viper - GTS-R | 104 |
2 | 1 | O.Beretta (F), K.Wendlinger (A) | Viper Team Oreca | F | Chrysler Viper - GTS-R | ´-11´´,442 |
3 | 7 | F.Konrad (A), B.Wollek (F), | Konrad Motorsport | D | Porsche 911 GT2 | -1 |
4 | 19 | N.Amorim (P), T.Seiler (GB) | Chamberlain Motorsport | GB | Chrysler Viper - GTS-R | -1 |
5 | 5 | M.Eschmann, P.Hulverscheid, S.Maaßen (D) | Roock Racing | D | Porsche 911 GT2 | -1 |
6 | 15 | W.Kaufmann (D), M.Ligonnet (F) | Freisinger Motorsport | D | Porsche 911 GT2 | -1 |
7 | 4 | A.Ahrle (D), H.Haupt (D) | Roock Racing | D | Porsche 911 GT2 | -1 |
8 | 18 | C.Gläsel (D), C.Vann (GB) | Chamberlain Motorsport | GB | Chrysler Viper - GTS-R | -2 |
9 | 22 | M.Hezemanns (NL), S.Widmann (D) | Paul Belmondo Racing | F | Chrysler Viper - GTS-R | -2 |
10 | 21 | P.Belmondo, Gosselin, E.Clerico (F) | Paul Belmondo Racing | F | Chrysler Viper - GTS-R | -2 |
11 | 77 | R.Nearn (GB), E.Palmberger (D), N.Smith (GB) | Seikel Motorsport | D | Porsche 911 GT2 | -3 |
12 | 11 | M.Neugarten (CH), P.Gouslard (F), Cappellari (I) | Haberthur | CH | Porsche 911 GT2 | -3 |
13 | 33 | A.Kumpen, J.F.Hemroulle (B) | GL PK Racing Team | B | Chrysler Viper - GTS-R | -3 |
14 | 10 | C.Euser, H.Buurmann (NL) | Marcos Racing International | NL | Marcos LM 600 | -4 |
15 | 24 | H.Felbermayr, H.Felbermayr Jr.(D) | RWS Motorsport | D | Porsche 911 GT2 | -5 |
16 | 3 | C.Hürtgen (D), S.Ortelli (F) | Roock Racing | D | Porsche 911 GT2 | -5 |