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FIA-GT-Lauf
Potrero de los Funes - 23.11.2008

von Harald Gallinnis & Maximilian Graf
Fotos: FIA-GT/DPPI

21 Wagen nehmen den Eröffnungslauf auf der atemberaubenden argentinischen Rennstrecke unter die Räder. Der Tracspeed Porsche und der Gigawave-Aston mussten leider schon vor dem Rennen zurückgezogen werden weil sie irreperable Bekanntschaft mit den Streckenbegrenzungen gemacht hatten. Sie sollen an diesem Wochenende nicht die einzigen Opfer der argentinischen Betonmauern sein.


Start


Mackowiecki und Fässler können sich auch gleich absetzten. Bei den Vitaphone-Maseratis merkt das Zusatzgewicht, welches auf den MC12 lastet. Der Phoenix-Pilot will seine Führung zurück erobern und startet erste Angriffe auf den Saleen, jedoch erfolglos.

Der Start verläuft für Marcel Fässler (#5 Phoenix Carsport Racing Corvette C6.R) nicht optimal. Der Schweizer setzt die hart umkämpfte Pole-Position nicht in die Führung um und muss jene an Frédéric Mackowiecki  abgeben. Sonst läuft an der Spitze alles reibungslos, nicht aber im Mittelfeld beziehungsweise der GT2-Spitze – dort knallt Fabio Babini (#62 Scuderia Ecosse Ferrari F430 GT2) auf den Vordermann, während hinter ihm Andrew Kirkaldy (#56 CR Scuderia Ferrari F430 GT2) sich quer stellt und das gesamte Feld passieren lassen muss.


Labre & Phoenix

Daraufhin lässt der Schweizer es ruhiger angehen, während der ADAC-GT-Masters Laufsieger vom Sachsenring, Markowiecki, eine kleine Lücke heraus fährt.

Landschaft

Andrea Bertolini (#1 Vitaphone Racing Team Maserati MC 12 GT1) fährt taktisch auf Ankommen;  sowohl Maxime Soulet (#3 Selleslagh Racing Team Corvette C6.R) und Mike Hezemans (#6 Phoenix Carsport Racing Corvette C6.R) ziehen an dem Italiener vorbei. Auch der von ganz hinten gestartete Jose Maria Lopez (#37 ACA Argentina Ferrari F550 Maranello) kommt in Fahrt.

Vitaphone

Finalkampf


Damit geht Mike Hezemans in Front und könnte auf Meisterschaftskurs sein, aber Bertolini/Bartels sind besser als Platz sieben und deshalb gegenwärtig Meister. Doch direkt hinter der Corvette liegt Bert Longin im #4 PK Carsport Saleen S7-R. Obwohl es zunächst scheint als ob Hezemans sich absetzen kann schlüpft Longin nach einem Verbremser von Hezemans an der Corvette vorbei. In den letzten Runden entwickelt sich ein packender Zweikampf zwischen dem Niederländer in der Corvette und dem Belgier im Saleen. Dieser geht am Ende zugunsten der PeKa-Racing Mannschaft aus.

Der Saleen fährt zu seinem ersten Saisonsieg. Nach dem Rennen kommt es noch zu einem kleinen Zwischenfall als Hezemans in der zweiten Schikane den Saleen anrempelt. Dessen Aufhängung bricht - er dreht sich undlandet in der Mauer. Das wird wohl ein Nachspiel haben, aber Longin/Kumpen steht als Sieger des FIA-GT-Finales fest. FIA-GT-Meister sind aber Michael Bartels und Andrea Bertolini, denen P5 zum 3. Fahrer-Titel in Folge für die Vitaphone-Mannschaft reicht.


Fässler kommt nach 40 Minuten Fahrtzeit wieder näher an den führenden Saleen ran, woraufhin Mackowiecki kurzzeitig die Ideallinie verlässt – es kommt aber vorerst nicht zum Positionstausch. Dies ändert sich aber einige Runden später und die #5 Corvette übernimmt nach 23 gefahrenen Runden die Führung. In der Zwischenzeit zerstört Miguel Ramos den Kühler seines Maseratis und muss den Wagen in der Box abstellen.

Fässler kommt als Erster zum Boxenstopp, welcher auch ohne weitere Probleme verläuft. Anders bei den Kollegen von Larbre Competition die zwar Pit-Stop und Fahrerwechsel ohne Zwischenfall hinter sich bringen, aber Roland Berville versenkt den Saleen nach einigen Runden in der Mauer – das Rennen ist  damit für die Labre-Mannschaft vorbei, auch wenn Markowiecki wieder in den Wagen einsteigt. Nach einigen Runden muss er den S7R unfahrbar an der Box wieder abstellen.

Ricardo Risatti, der die #5 Phoenix-Corvette übernommen hat, führt sein Heimrennen nun einsam und verlassen an der Spitze an – bis zu den nächsten Boxenstopps. Da Risatti wieder vor dem Schwesterfahrzeug seine Crew ansteuert, übernimmt Fabrizio Gollin in der zweiten Phoenix-Corvette zwischenzeitlich die Führung. Nachdem auch er an seinen Teamkollegen Mike Hezemans übergeben hat, ist die alte Reihenfolge wieder hergestellt. Dann aber schlägt Marcel Fässler auf der Start-und-Ziel-Gerade in die Mauer ein – der Schweizer stellt fassungslos den Wagen mit einem Aufhängungsschaden wenige 100m später auf der Gerade am Streckenrand ab.

ACA-Ferrari

Start GT2


Während vorne die argentinische Manschaft mit Pilot Russo die Spitze gefolgt vom verbleibenden Porsche dominiert, etabliert sich bis zum Ablauf des ersten Rennviertels eine Reihung die aus dem Kessel-Ferrari, dem AF-Corse #50, dem Scuderia Ecosse F430 und dem AF Corse #51 besteht. Als erster Wagen aus der GT2 Klasse kommt Mullen im CR Scuderia F430 an die Box. Vilander in der #50 übernimmt auf der Strecke P3 vom Kessel-Ferrari. Der Scuderia Ecosse Ferrari #62 hat unterdesssen ein Zusammenkommen mit dem Vitaphone Maserati #2. Babini hatte vorher einen Reifenschaden erlitten.

Etwa zu Rennmitte kommt der Advanced Engineering Ferrari an die Box und die Führung geht an die AF Corse Mannschaft #50 über. Der nun im Wagen sitzende Perez Companc gibt aber gleich wieder mächtig Gas und leistet sich zu Beginn den ein oder anderen Drift beim Überholen von Konkurrrenten. Etwa zur 70 Minuten Marke ist das Rennen in der G2-Klasse beendet. Der Vertigo - einziger Starter in der Klasse - schlägt rücklings in die Betonmauern des Kurses ein. 27 Runden hat die belgische Konstruktion auf dem 6km langen Naturkurs zurückgelegt.

Das Rennen der GT2:

Den Start in der GT2 nimmt der Advanced Engineering Ferrari der beiden Lokalmatadoren Russo/Perez Companc vor dem Prospeed-Porsche von Emanuel Collard und dem CR-Scuderia Ferrari #55 von Tim Mullen auf. Dessen Teamkollege Kirkaldy dreht sich in der ersten Kurve im Feld und muss diesem nun hinterherhechten.   Mullen gelingt es noch in der ersten Runde an Collard vorbei zuschlüpfen. Der kontert in Runde 3 doch 2 Runden später geht ihm auf der Verfolgung des führenden F430 die Strasse aus. "Meine Schuld - Ich bin in einer schnellen Kurve von der Ideallinie gerutscht." so der Franzose später.

Der Ausfall kostet die Mannschaft den 3. Platz in der Meisterschaft. P2 im Rennen geht an Teamkollege Paltalla über.Hinter dem Porsche, rangelt sich eine Kampfgruppe aus 6 F430 um die Plätze.

Kurs

Prospeed


 Dadurch rückt das im Zweikampf befindliche Duo aus Robert Bell im CR Scuderia Ferrari und Mikael Forsten im Prospeed Porsche auf P3 vor. In der letzten Runde überschlagen sich dann die Ereignisse. Bell und Forsten kollidieren beim Kampf um die letzte Podiumsposition. Lachender Dritter wird der noch vor 20 Minuten auf P6 umherfahrende zweite AF Corse Ferrari von Biagi/Montanari. Und auch an der Spitze gibt es in der letzten Runde einen Führungswechsel, als die argetinische Mannschaft den an 70 kg Handicapgewicht laborierenden AF Corse Ferrari der neuen Champions Vilander und Bruni noch ein- und überholen kann.

20 Minuten vor dem Ende liegt das GT2 Feld an der Spitze immer noch bemerkenswert kompakt beisammen. Die AF-Corse Mannschaft führt, aber der argentinisch pilotierte Advanced Engineering ferrari robbt sich immer näher an die Spitze heran. Für den 3.platzierten Joel Camanthias endet die Vorstellung im BMS-Ferrari dann 15 Minuten vor Rennende in der Betonmauer.  Die nicht durch Reifenstapel abgesicherten Streckenbegrenzungen fordern ihren Tribut in der GT2-Klasse.


95


Ergebnis


Pos Car Class Fahrer Team Wagen Runden Abstand Startpos
1 4 GT1 Kumpen/Longin PeKa Racing Saleen S7R 51
5
2 6 GT1 Hezemans/Gollin Carsport/Phoenix Corvette C6R 51 0.561 7
3 3 GT1 Soulet/Ledesma/Fumal SRT Corvette C6R 51 34.211 6
4 37 GT1 Tuero/Lopez ACA Argentina Ferrari 550 Maranello 51 1:42.310 20
5 1 GT1 Bertolini/Bartels Vitaphone Racing Maserati MC12 GT1 51 2:13.996 4
6 95 GT2 Russo/Perez Companc Advanced Eng Pecom Ferrari F430 GT2 50 1 Lap 9
7 50 GT2 Vilander/Bruni AF Corse Ferrari 430 GT2 50 1 Lap 21
8 51 GT2 Biagi/Montanari AF Corse Ferrari 430 GT2 50 1 Lap 17
9 56 GT2 Kirkaldy/Bell CR Scuderia Ferrari F430 GT2 49 2 LAPS 13
10 60 GT2 Forsten/Palttala Prospeed Competition Porsche 997 GT3 RSR 49 2 LAPS 12
11 77 GT2 Malucelli/Ruberti BMS Ferrari F430 GT2 49 2 LAPS 16
12 62 GT2 Babini/Davies Scuderia Ecosse Ferrari F430 GT2 49 2 LAPS 15
13 57 GT2 Moser/Mediani Kessel Racing Ferrari F430 GT2 49 2 LAPS 14
14 55 GT2 Mullen/Niarchos CR Scuderia Ferrari F430 GT2 46 2 LAPS 11
15 78 GT2 Camathias/Balbiani BMS Ferrari F430 GT2 45 Unfall 19
16 5 GT1 Fassler/Risatti Carsport/Phoenix Corvette C6R 41 Unfall 1
17 101 G2 Leinders/Kuppens Belgian Racing Gillet Vertigo 27 Unfall 18
18 7 GT1 Markowiecki/Berville Labre Competition Saleen S7R 25 Aufhängung 2
19 2 GT1 Ramos/Negrao Vitaphone Racing Maserati MC12 GT1 20 Technisch 3
20 38 GT1 Mazzacane/Basso ACA Argentina Ferrari 550 Maranello 17 Technisch 8
21 61 GT2 Collard/Westbrook Prospeed Competition Porsche 997 GT3 RSR 5 Unfall 10
22 10 GT1 Peter/Simonsen Gigawave Aston Martin DBR9 DNS Unfall -
23 59 GT2 Ashburn/Williams Trackspeed Racing Porsche 997 GT3 RSR DNS Unfall