Zur 7h-Marke ist die Dunkelheit über den Nürburgring hereingebrochen. Mit der Nacht kommt auch der Regen. Die Rundenzeiten steigen auf hohe 9:30´er Zeiten an. An der Spitze kristallisiert sich langsam eine Spitzengruppe von 6 Wagen heraus, die das Rennen unter sich ausmachen werden. Hisaq, Land, Schubert, Paragon, Alzen und Manthey sind derzeit die Kandidaten auf den Sieg. 5 Porsche und ein BMW warten mit den anderen 210 Teilnehmern auf die Regenphase.

Der richtig heftige Regen lässt allerdings auf sich warten und die vom Niesel angefeuchtete Strecke ist bald wieder trocken gefahren. Die Rundenzeiten fallen wieder unter die 9 Minuten-Grenze. In der 8. Rennstunde ist die Viper mit eines der schnellsten Fahrzeuge auf der Strecke. Weit hinten im Feld lässt der Apollo immer noch Runden für sich notieren. Die Frentzen Truppe hat zur 7h-Marke 24 Runden zu Buche stehen was etwa der Hälfte der Renndistanz der Führenden entspricht. So viele Kilometer hätten viele dem Wagen nicht zugetraut. Auf Seiten der GT-Fraktion haben wir bisher den Biodiesel-Mustang, den RJN-GT2-Nissan 350Z, den  Bonnfinanz Motorsport-Porsche und den Holle Honda S2000 verloren. Neben dem Apollo rollen auch der schwarze Lexus LF-A und das Hyundai-Coupe des DMV-Teams am Ende des Feldes herum und sammeln noch Runden.

Im Apollo lässt Heinz Harald Frenzen weiter schnelle Runden notieren. Bis zur 10. Rennstunde werden 40 Runden absolviert – was in etwa 10 mal mehr ist als manche Fachleute dem Projekt fürs ganze Wochenende zugetraut haben. Bei  Aston wird der DBR9S wieder längere Zeit repariert. „Karl ist von einem langsameren Auto beim Überholen erwischt worden . Dabei haben wir uns einen Reifenschaden eingehandelt und der hat Folgeschäden an der Aufhängung verursacht. Nun gehen uns die Ersatzteile aus und die Jungs hier müsssen improvisieren.“ erzählt uns Stefan Mücke. Ihm war im ersten Rennviertel ein ähnliches Missgeschick passiert das 6 Runden zur Reperatur der Aufhängung gekostet hat. 

Vorläufig Schluss ist zur selben Stunde auch mit den Siegesambitionen der Alzen-Truppe. Markus Gedlich fällt mit einem Schaden am Antrieb aus. Der Porsche wird in die Box geschleppt um dort wieder in Stand gesetzt zu werden.

Die Rundenzeiten von Zakspeed bleiben weiter schnell – zu schnell wie sich am Ende herausstellt. In der 10ten. Rennstunde kommt das Aus für die Viper. Duncan Huismann, der sich schon für den Wechsel von Sascha-Bert bereit gemacht hat kann seinen Helm genauso wieder einpacken wie auch der Rest der Zakspeed-Crew. Bert ist in Eschbach einem quer auf der Strecke stehenden BMW ausweichen müssen und hat die Viper bis zur Frontscheibe in der Leitplanke versenkt. Die Bergung gestaltet sich als schwierig.

Unterdessen gibt es neues aus der Alzen Box. Man tauscht die enttäuschten Mienen auf den Gesichtern ebenso aus, wie das Getriebe und die Antriebswellen. Der Turbo ist also noch nicht aufgegeben.

Die neuen Leader, Land Motorsport, fahren an die Box. Auch ein Check unter dem Unterboden ist fällig. Zeitgleich setzt stärkere Regen ein. Einige Teams lassen sich zum Reifenwechsel hin reißen. Von Platz 2 (Manthey) bis Platz 5 läuft das Feld geschlossen die Box an. Viele Teilnehmer folgen dem Beispiel. Die Zeiten steigen zeitweilig auf über 12 Minuten an.

Um kurz vor 2 Uhr rollen die Leader erneut an die Box zum Stopp. Die Jungs von Land Motorsport nutzen die Gunst der Stunde und übernehmen die Führung vor dem Hisaq Porsche und dem Manthey Wagen. Die Top Ten spricht Zuffenhausener Dialekt: Auf den ersten 8 Positionen Porsche soweit das Auge reicht. Nur der ORMS Z4 und der Diesel BMW von Schubert mit Jörg Müller, Augusto Farfus, Fredrik Ekblom und Stian Sorlie auf Position 10 sorgen fast verloren wirkend für minimale Markenvielfalt unter den ersten 10.

Probleme bei Hisaq: Um kurz nach 2 läuft man erneut die Box an. Auch Manthey kommt zeitgleich rein. Geht das Favoritensterben weiter? Es sieht so aus, Hisaq verliert Runde um Runde, das Rennen um den Gesamtsieg ist für die Truppe vorbei, Getriebeschaden. Zumindest den ersten Stunden konnte das jungen Team seinen Stempel aufdrücken.