76. 24 Stunden von Le Mans letztes Rennviertel von Harald Gallinnis, Jan Hettler, Maximilian Graf & Horst Bernhardt |
Das letzte Rennviertel ist angebrochen, und die LMP-Klassements schauen so aus: LMP1: #2, #7, #9, #3, #1, #8 LMP2: #34, #35, #31
Allan McNish am Steuer des in Führung liegenden #2 Audi R10 TDI kann die Verfolger-Peugeots, gegenwärtig pilotiert von Nicolas Minassian und Christian Klien, mit rund fünf Sekunden schnelleren Rundenzeiten auf Distanz halten.
Auf den Rängen vier und fünf glänzen Prémat und Pirro am Ende der 19. Rennstunde mit Rundenzeiten im 3:57er-Bereich, und sind damit um einiges schneller als die Konkurrenz. Als Tribut muss der italienische Audi-Pilot einen Dreher vor der Start-und-Ziel-Gerade zahlen. Aber auch Christian Klien gibt mächtig Gas, und dreht ähnliche Runden, hat jedoch zwei Runden Rückstand auf seinen Teamkollegen Minassian.
In der LMP2-Kategorie kann Sascha Massen im Cockpit des Essex-Porsches zwischenzeitlich den #35 Saulnier Racing Pescarolo Judd überholen, und den zweiten Rang übernehmen. |
Viereinhalbstunden vor Abwinken des Rennens ist der #1 Audi Sport North America Audi R10 TDI in langsamer Fahrt auf der Hunaudiéres unterwegs. Marco Werners Crew hat bei der Reifenwahl daneben gegriffen. Ein Ausrutscher bleibt nicht ohne, allerdings schnell reperable, Folgen. Nach einem langen Weg zu seiner Box, wird der Diesel-Prototyp in diese hineingeschoben. Fast zur gleichen Zeit fliegt der Dome Judd auf Mulsanne ab, und beschädigt sich heftig die just verordnete Fronthaube, die die Komissare dem Team empfohlen haben da an der alten die Scheinwerfer nicht funktionieren. Der Dome kann aber weiterfahren.
Exakt zur 20-Stunden-Marke rundet sich der #7 Peugeot gegenüber dem führenden #2 Audi zurück, und befindet sich nun wieder in derselben Runde. Wenig später dreht sich der #8 Peugeot in Tertre Rouge - ohne Kontakte und Beschädigungen.
Einige Zeit später kommt auch der Audi mit der Startnummer eins wieder auf die Bahn. Man hat sich nun insgesamt 10 Runden Rückstand auf den drittplazierten 908 eingehandelt. |
Der
drittplazierte Pescarolo in der LMP2-Klasse kollidiert mit dem
Farnbacher-Ferrari von Pierre Ehret, der auf Position 4 der Klasse
unterwegs war. Pilot Lahaye reisst sich dabei ein Hinterrad ab. Er
humpelt zur Box. Es sieht so aus als wenn damit die P3 in der
LMP2 an
den ASM-Lola fällt. Es
gilt noch einige Ausfälle nachzutragen: Der Embassy ist noch im 3.
Viertel nach einem Ausritt ausgefallen. Den Autocon-Creation haben wir
nach einem Chassisschaden veloren. Der Tokai-Courage ist mit einem
Getriebeschaden liegen geblieben und die beiden Epsilons werden in
kurzer Reihenfolge durch Antriebswellenschäden eliminiert. Pedro Lamy versenkt das "Unglücksauto" der Löwen in Arnage in den Reifenstapeln. Zurück an der Box lässt er eine neue Front nd eine neue Heckhaube ausfassen. Dann kollidiert der Führende Tom Kristensen in der Dunlop-Schikane beim Überrunden mit dem Zytek von Juan Barazi. Der Leader muß an die Box - ist das der Fehler auf den die Löwen gewartet haben? Kristensen kommt nicht zum Check an die Box. Der R10 scheint nichts abbekommen zu haben. |
Zur
Einstundenmarke wir es noch mal richtig nass auf der Strecke .
Kristensen kommt rein in die Box und lässt handgeschnittene
Intermediates aufziehen. Minassian wird auf Slicks auf die
Strecke
geschickt . Die jeweils 2. plazierten Werkswagen von Audi und Peugeot
kommen auch zum Reifenwechsel, werden jedoch beide überraschend in
die
Box geschoben, wobei die #9 von Montagny . Jetzt setzt Peugeot alles
auf eine Karte. Der Regen fällt nähmlich nur im Bereich der
Startgerade. Die restlichen Streckenabschnitte ab Tertre Rouge bis zu
den Porsche-Kurven sind knochentrocken. Minassian hat einen ersten
Dreher in der Dunlop-Schikane, fährt aber trotzdem eine 3:59,578.
Die
nächste Runde ist 2s schneller als Kristensen. Allerdings
verbleiben
noch 160s Differenz zwischen dem Audi und dem Peugeot. Biela versenkt die #1 in der ersten Schikane in den Kies, wird aber bald befreit. Auch Luhr fährt wieder so das alle Diesel wider erwarten das Ziel in diesem Jahr sehen werden. |
Die
Distanz zwischen dem 908 und dem R10 erweist sich jedoch als zu gross.
Minassian kann die Lücke nicht mehr zufahren. Tom Kristensen ist
auf
dem Weg zu seinem 8. Sieg in Le Mans Audi hat es geschafft den Speed
der Löwen mit eigener Clevernis und über die klassischen
Endurance
Tugenden zu kompensieren. Am Ende entschieden die weniger
Boxenstopps (34 gegenüber 36bei den Franzosen) sowie die
schnellere
Abfertigung der Fahrzeuge zugunsten der Ingolstädter.
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Und
es kommt noch dicker für Minassian. Nachdem er sich neue Reifen
aufziehen lässt fängt der 908 plötzlich dramatisch zu
schwimmen an. Ein
schleichender Plattfuss der erst nach Passieren der Boxeneinfahrt
offenbar wird führt zu einer Zitterrunde. Kristensen holt sich
noch
einmal Regenreifen und entschwindet am Horizont gen Sieg Nr.8.
Minassian wird noch mal auf funktionierende Reifen gesetzt - aber
das
wars! In
der LMP2-Klasse kommt Porsche zu einem überzeugenden Sieg. Der
niederländische van Merksteijn-Spyder auf Gesamtrang 10 lässt
354
Runden notieren, soviele wie noch nie ein kleiner Prototyp an der
Sarthe erzielen konnte. Der Dunlop-Bereifte Team Essex-Spyder muss sich
aufgrund technischer Probleme, die 7 Runden Rückstand extra
einbrachten, auf Rang 2 einreihen. Henri Pescarolos Podiums-Ehren an
der Sarthe rettet der LMP2 Saulnier-Pescarolo auf Gesamtrang 18. Mit 6
Wagen im Ziel wird der Zuverlässigkeitsrekord in der Klasse aus
dem
Jahr 2006 (6 von 12 Autos) zumindest prozentual übertroffen.
Um genau 15.00 besiegelt Kristensen den 8. Sieg für sich und Audi mit der karierten Flagge. |
Das letzte Rennviertel ist angebrochen, und die GT-Klassements schauen so aus: GT1: #009, #63, #64, #007, #72 GT2: #82, #96, #97, #99, #90 In
der GT1-Kategorie ist momentan der Wind aus den Segeln die Top-4
fährt
mit Rundenabständen und identischen Zeiten um den knapp 14
Kilometer
langen Kurs an der Sarthe, während es bei den kleinen
GT-Fahrzeugen
nicht anders aussieht.
Zur 3h-Marke hat sich an der Reihenfolge in der GT1 nichts geändert. Etwa eine Runde trennt die beiden Führenden. Mehr noch - je 3 Runden - die beiden folgenden Fahrzeuge. Lediglich bei den beiden Führenden könnte es noch zu einem Wechsel kommen, falls die 009 in Probleme kommen würde. |
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Auf
dem Vierten Platz bleibt Pierre Ehret an einem über
die Strecke
wirbelnden Prototypen hängen. Nach einem kurzen Stopp zum
Check des
Ferraris geht die Reise jedoch weiter. Auf den JMB-F430 hat man 6
Runden gut. Nachdem der BMS-Ferrari 3 Runden bei einem Stopp liegen
lässt ist man bei Farnbacher wieder dran an einem Poiumsplatz: nur
eine
Runde gilt es noch aufzuholen. Die kann man sich aber bald sparen: am
Virgo-Ferrari auf P2 geht der Motor ein. |
Man
kann nicht sagen das die Risi-Crew den Abstand zum zweitplatzierten
GT2, dem Virgo-Ferrari, nicht unter Kontrolle hätte. Aber eine
Runde
kann schnell bei einem Platten verpuffen. Mit Risi, Virgo und BMS
liegen Ferraris mit Michelin-, Dunlop- und Pirelli-Bereifung in Front.
Ein Vergleich der Boxenstopps und reifenwechsel zeigt: Die Risi-Crew
hat bis dato am wenigsten Reifensätze wechseln müssen : 8
Sätze am
Risi-F430 (1 Dreifach- und 2 Doppelstints) stehen 17 am Dunlop-Ferrari
(7 Doppel- / kein Triplestint) und 15 am Pirelli-Ferrari (2 Doppel- ein
Dreifachstint) entgegen.
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In
der GT1 lässt sich das Zusammenkommen des Ergebnisses schnell
zusammenfassen: Der #009-Aston lief das ganze Rennen über,
abgesehen
von 4 kleineren Ausrutschern der hochmotivierten Piloten wie ein
Uhrwerk. Die #63 Corvette hatte in der Nacht ein mal auf der
Strecke
angehalten und 2 Minuten bei einem zusätzlichen
Bremsbelagwechsel
liegen lassen. Die #64 musste ausserfahrplanmässig die
Lichtmaschine
und ein Panel wechseln lassen und hatte 4 kleinere Ausrutscher zu
verzeichnen. Der 007-Aston stand 20 Minuten wegen eines
Anlasserwechsels. Karl Wendlinger ist sich sicher das man die
Teamkollegen auch ohne den Defekt nicht bekommen hätte. "die waren
einfach zu schnell und zu konstant. Allerdings hätten wir die eine
Corvette durchaus hinter uns halten können. In der Nacht
habe ich mich
noch einmal hinter diese zurückrunden können. Unsere Stopps
waren
konstant und fehlerlos. Insofern hätte es vielleicht soger
für Rang 2
gepasst." In
der GT2 bedeutet das Drama des Virgo-Teams die Erleichterung für
Risi,
die den prestigeträchtigen ersten Sieg eines GT2-Ferrari an der
Sarthe
für sich reklamieren können. Der BMS-Ferrari bringt die
Pirelli-Farben
auf das Podium in Le Mans. Und zum Abschluss dürfen die deutschen
Fans
das Podium des Farnbacher Racing Ferraris feiern, das die Truppe durch
eine konstante Fahrt verdient hat.
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